Scharfe Kritik an der Landwirtschaftskammer weil ein nicht unerheblicher Teil des Gesamtbudgets in Pensionsfonds fließt.
Der arme Bauer und der reiche Landwirtschaftskammerfunktionär“, so kommentieren Kritiker einen Posten im Landesvoranschlag der Landwirtschaftskammer für das heurige Jahr. Unter der Position „Beitrag zum Pensionsfonds“ findet sich die nicht unerhebliche Summe von mehr als 900.000 Euro.
Geld für Ehemalige
Geld, von dem die Mitglieder nicht viel sehen, dafür aber die ehemaligen Mitarbeiter, deren Pensionen damit ergänzt werden. Nicht allen scheint das so recht zu schmecken.
Das Geld komme nicht bei den Bauern an, sondern bei den „Luxuspensionisten“ der Kammer, heißt es. Bei einem Gesamtbudget von rund zehn Millionen Euro für 2023 entsprechen 900.000 Euro etwa neun Prozent – kein unerheblicher Brocken.
Kritik relativiert
Auf Nachfrage in der Kammer war der langjährige Kammerdirektor Otto Prieler erreichbar. Er relativierte die Kritik. Man sei hier an alte Verträge mit früheren, pragmatisierten Mitarbeitern gebunden. Deren ASVG-Pension werde durch den Pensionsfonds ergänzt.
Summe gehe zurück
Die betroffenen Mitarbeiter hätten auch selbst in den Fonds eingezahlt. 30 Personen profitieren noch von der Regelung. Der Betrag sei heuer aufgrund der allgemeinen Pensionserhöhung etwas höher ausgefallen, so Prieler. Durch das Ableben der früheren Mitarbeiter gehe die Gesamtsumme aber sukzessive zurück.
Diese Pensionsregelung sei seinerzeit ein „Zuckerl“ gewesen, um gegenüber der Privatwirtschaft konkurrenzfähig zu sein und gute Mitarbeiter zu finden, erklärt der langjährige Direktor.
Kein Geld für Funktionäre
Inzwischen sei sie aber schon längst abgeschafft worden, für aktive Mitarbeiter gelte sie mehr. Funktionäre erhielten überhaupt keine Pension.
Die Kritik findet Prieler „kurios“. Schließlich verzichte Kammerpräsident Nikolaus Berlakovich sogar auf sein Präsidentengehalt.
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