Taliban bekennen sich

Kabul: Mehrere Tote bei Anschlag auf britisches Zentrum

Ausland
19.08.2011 14:13
Als demonstratives Signal zum afghanischen Unabhängigkeitstag hat ein Selbstmordkommando der Taliban am Freitag einen Anschlag auf das britische Kulturzentrum in Kabul verübt. Dabei wurden ein ausländischer Soldat und acht afghanische Polizisten getötet, mindestens zehn Menschen wurden verletzt.

Afghanistan begeht am Freitag unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen den 92. Jahrestag der Unabhängigkeit von der früheren Kolonialmacht Großbritannien. Die Taliban nutzten dies zu einer Demonstration der Stärke: Einer ihrer Sprecher erklärte, die Organisation habe eine Botschaft dazu an die afghanische und an die britische Regierung gesandt.

"Dieser Angriff ist eine Botschaft der Taliban an die britischen Invasoren anlässlich des Unabhängigkeitstages, an dem sie vor 92 Jahren gegen die tapferen Mujaheddin verloren", sagte Talibansprecher Zabihullah Mujahid per Telefon. "Wir erinnern sie jetzt daran, dass wir wieder von allen Ausländern unabhängig werden, insbesondere von den Briten."

Britische Staatsbürger unverletzt
Das Außenministerium in London teilte mit, alle betroffenen britischen Staatsbürger seien unverletzt und in Sicherheit. Das Londoner Außenamt verurteilte die Tat und betonte: "Es ist eine traurige Tatsache, dass wieder einmal Afghanen bei einem Angriff auf die Internationale Gemeinschaft getötet wurden."

Ein Mitarbeiter des Geheimdienstes NDS am Anschlagsort sagte, ein erster Angreifer habe sich kurz vor Morgengrauen in seinem mit Sprengstoff beladenen Wagen vor dem Tor des British Council in die Luft gesprengt. Die Mitkämpfer gelangten so in das Gebäude, einer von ihnen zündete eine Sprengstoffweste. Nach weiteren Explosionen kam es zu einem mehrstündigen Gefecht zwischen den Angreifern, die sich im Gebäude verschanzt hatten, und afghanischen Sicherheitskräften. Dabei wurden alle Attentäter getötet.

Afghanistan gehörte zwar nie zum britischen Imperium, die Briten erkannten vor 92 Jahren nach dem dritten Afghanisch-Britischen Krieg in einem Abkommen aber endgültig die Unabhängigkeit an. Mit 9.500 Soldaten ist Großbritannien der größte Truppensteller in Afghanistan nach den USA.

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