Walter Hämmerle gibt seine Funktion als Chefredakteur der „Wiener Zeitung“ mit Jahresende ab. Eine angebotene Vertragsverlängerung nahm er nicht an. Aktuell sei nicht geplant, einen Nachfolger zu bestellen. Man befinde sich stattdessen mit der stellvertretenden Chefredaktion in Gesprächen zur weiteren Vorgehensweise, sagte „Wiener Zeitung“-Geschäftsführer Martin Fleischhacker.
Hämmerle teilte seine Entscheidung am Donnerstag der Geschäftsführung mit. Für das Team sei es auch keine allzu große Überraschung gewesen. „Ich habe mich mit voller Power auf den Job konzentriert und bis zuletzt für eine bessere Lösung für die ,Wiener Zeitung‘ gekämpft“, so Hämmerle.
Zukunft der Zeitung liegt im digitalen Bereich
Bekanntlich sieht ein Gesetzesentwurf der Bundesregierung vor, dass die älteste noch bestehende Tageszeitung der Welt künftig primär online und nur nach Maßgabe der finanziellen Mittel auch als Printtitel - wohl in Monatsform - erscheinen soll. Auch wird per Media Hub Austria die Aus- und Weiterbildung von Journalisten bei der republikseigenen Wiener Zeitung GmbH ausgebaut. Beide Vorhaben sorgten teils für scharfe Kritik.
„Wunder sind nicht auszuschließen“
Die Hoffnung ganz aufgeben möchte Hämmerle, der seit Oktober 2018 als Chefredakteur der „Wiener Zeitung“ tätig ist, noch nicht. „Es ist erst fix, wenn das Gesetz beschlossen ist. Wunder sind nicht auszuschließen“, so Hämmerle. Er verlässt das Medienunternehmen nicht sofort, sondern bleibt der Tageszeitung zumindest vorerst als Redakteur erhalten. Unter den Bedingungen des gegenwärtigen Gesetzesentwurfs sehe er aber keine Zukunft für sich im Haus.
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