Erlitt Herzstillstand

Mann verstarb: Neuer Wirbel um Notarzt-Einsatz

Steiermark
07.12.2022 06:00

Am Samstag ist in Eisenerz in der Steiermark ein Mann nach einem Herzstillstand verstorben. Erneut gibt es Vorwürfe, der Notarzt hätte zu lange gebraucht. Einmal mehr fordert man in der Region einen eigenen Notarztstützpunkt.

Man würde gerne sagen, dass es sich um einen Einzelfall handle. Doch leider erreichen uns bei der „Krone“ immer wieder Berichte von tragischen medizinischen Notfällen, wie jenem am vergangenen Samstag in Eisenerz, den uns Zeugen übermittelt haben.

Wohnung versperrt - Einsatz verzögert
Es geht um einen Mann in seinen 60ern. Wegen des Verdachts auf einen Herzanfall wurde ein Notruf abgesetzt. Weil der Mann sich in einer versperrten Wohnung befand, dauerte es, bis man mithilfe von Feuerwehr und Polizei zu ihm durchgedrungen war. Sofort begann das Rote Kreuz mit Reanimationsmaßnahmen. Angefordert wurden auch ein Rettungshubschrauber und der Notarzt.

Doch der Helikopter konnte wegen schlechter Bedingungen, wie sie zu dieser Jahreszeit öfter herrschen, nicht abheben. Und der Notarzt brauchte letztlich knapp 30 Minuten, bis er aus Leoben vor Ort war.

Tragisch: Für den Mann kam die Hilfe zu spät, er verstarb. „Sind wir hier in der Region denn Menschen zweiter Klasse?“, fragt der Zeuge des Vorfalls im Gespräch mit der „Steirerkrone“.

„Tragischer Fall, der aber nicht abseits der Norm liegt“
Vonseiten des Landes spricht man von einem „dramatischen und tragischen Fall, der aber, was den Ablauf des Einsatzes anbelangt, nicht abseits der Norm liegt“, so Klaus Pessenbacher, Leiter der Notfall- und Katastrophenmedizin des Landes Steiermark: „Das Rote Kreuz war schnell vor Ort. Auch der Notarzt aus Leoben hat mit rund 30 Minuten nicht ungewöhnlich lang gebraucht“, erklärt er.

Erneuter Ruf nach eigenem Notarztstützpunkt
In der Region wird nach diesem Vorfall jedoch einmal mehr der Ruf nach einem eigenen Notfallstützpunkt laut: „Wir haben schon im Juni letzten Jahres einen Brief an den damaligen Landeshauptmann und seinen Stellvertreter geschickt, um auf die Lage hinzuweisen“, sagt Bernhard Moser, Bürgermeister in Landl.

Verbessert habe sich seitdem nichts. Wäre der Notfall nicht in Eisenerz, sondern bei ihm im Landl gewesen, hätte der Notarzt viel zu lange gebraucht: „Die Lösung kann ja nicht sein, dass man so tut, als ob es keine Probleme gäbe. Das Land ist für die notärztliche Versorgung seiner Bevölkerung zuständig“, sagt er.

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