Rettung war unmöglich

480 Grindwale auf Inseln in Neuseeland verendet

Ausland
12.10.2022 11:14

Die Serie von Wal-Strandungen auf neuseeländischen Inseln geht weiter: In den vergangenen Tagen sind knapp 480 Grindwale nach ihrer Strandung auf den Chathaminseln, einer Inselgruppe im Südpazifik, etwa 800 Kilometer von der Ostküste Neuseelands entfernt, verendet. Das teilte am Mittwoch die Naturschutzbehörde des Landes mit.

Am Samstag waren demnach rund 240 Grindwale auf Chatham Island verendet. Am Montag verirrten sich weitere 240 der Meeressäuger auf die rund 40 Kilometer entfernte Pitt-Insel, die zu den Chathaminseln gehört. Einige der Wale seien bei ihrer Ankunft bereits tot gewesen, die übrigen Tiere hätten eingeschläfert werden müssen, um das Leiden zu minimieren, sagte Dave Lundquist, ein Berater der Naturschutzbehörde.

In der Region würden Helfer die Meeressäuger „wegen der Gefahr von Haiangriffen auf Menschen und die Wale selbst nicht aktiv ins Wasser zurückbringen, sodass Einschläferung die humanste Lösung war“. Pitt Island ist der Behörde zufolge die abgelegenste bewohnte Insel Neuseelands mit eingeschränkter Kommunikation und schwieriger Logistik.

Nach Angaben der Walschutzorganisation Project Jonah handelte es sich mit insgesamt fast 480 verendeten Walen binnen weniger Tage um größere Strandungen im Pazifikstaat. „Bei Farewell Spit (an der nördlichen Spitze der Südinsel Neuseelands) kommt es zwar zu großen Massenstrandungen, aber durchschnittlich sind es 70 bis 80 Wale.“ Die Helfer würden versuchen, die Tiere zu retten, wenn dies möglich sei.

In Neuseeland kommt es immer wieder vor, dass sich Wale an Strände verirren. Auch auf den Chathaminseln sind solche Ereignisse keine Seltenheit. Anno 1918 sollen bei einer einzigen Strandung sogar mehr als 1000 Tiere verendet sein.

Grindwale stranden häufiger als andere Arten
Weil sie in sehr großen Gruppen wandern, würden Grindwale häufiger stranden als andere Arten der Meeresgiganten, zitierte die Nachrichtenagentur AAP kürzlich den Meeresbiologen Olaf Meynecke von der Griffith University in Queensland. Wenn ein Wal strande, folgten ihm meist die anderen. „Das tun sie nicht, weil sie dumm sind, sondern wegen ihrer emotionalen Bindung zu den anderen Tieren.“

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