„Desaströses System“

Klima-Großdemos am Freitag in ganz Österreich

Wien
20.09.2022 13:08

Aktivisten von Fridays For Future (FFF) werden am Freitag für die Energiewende auf die Straße gehen. Sie fordern im Zuge des weltweiten Klimastreiks bei Demonstrationen in sieben Städten in ganz Österreich den Ausbau erneuerbarer Energien, ein Klimaschutzgesetz und eine Energiegrundsicherung - denn: „Wir sind in einer fossilen Energiekrise, aus der wir nur rauskommen mit radikalem Klimaschutz“, meinte Aktivistin Klara König am Dienstag.

Klima- und Energiekrise seien eng miteinander verbunden. „Nichts bekämpft Energiearmut so nachhaltig wie erneuerbare Energie. Nichts macht uns unabhängiger von brutalen Autokraten“, betonte König mit Blick auf den Ukraine-Krieg. Eine Energiegrundsicherung solle dafür sorgen, dass ein gewisser Anteil an Energie kostenfrei zur Verfügung stehe und der Preis darüber hinaus zunächst moderat, dann immer stärker steige. Auf diese Weise würden die Menschen auch zum Energiesparen motiviert.

Von der ÖVP fordern Fridays For Future, die „Blockadehaltung“ beim Klimaschutzgesetz zu beenden. Dass dieses für Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zum Klimaschutz nicht unbedingt notwendig sei, sieht König als „pure Krisenignoranz“. Auch die Grünen forderte sie auf, nicht noch mehr Zeit verstreichen zu lassen.

„Desaströses fossiles System“
Dass es an der Zeit für Maßnahmen sei, habe der vergangene Sommer gezeigt, meinte die Aktivistin bei der Pressekonferenz beim ausgetrockneten Zicksee im Burgenland. Während der Zicksee wie der gesamte Seewinkel mit Trockenheit kämpfe, gebe es in Vorarlberg Hochwasser sowie Orkanböen, lahmgelegten Zugverkehr und Todesfälle bei Unwettern in mehreren Bundesländern - befeuert von einem „desaströsen fossilen System“.

Etwa zwei Drittel des Energieverbrauchs kommen nach wie vor aus importierten fossilen Ressourcen, erläuterte Daniel Huppmann, Klima-und Energieforscher vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA). „Es liegt an den politischen Entscheidungsträgern, Strukturen so zu ändern, dass ein klimafreundliches Leben möglich und einfach ist“, meinte er. Martin Schenk, stellvertretender Direktor der Diakonie Österreich, betonte, dass die Zahl der Hitzetoten mit rund 4.000 seit 2013 bereits jetzt hoch sei und noch weiter steigen werde.

In Wien wird am Freitag ab 13 Uhr demonstriert (siehe Grafik). Weitere Demonstrationen finden in Graz, Salzburg, Linz, St. Pölten, Klagenfurt und Innsbruck statt. In den betroffenen Städten wird es auchzu entsprechenden Verkehrsbehinderungen im Bereich der Demorouten kommen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Wien Wetter



Kostenlose Spiele