Prozess in Eisenstadt

Streit ums Fortgehen: Mann vergewaltigte Ehefrau

Beim Prozess vor dem Landesgericht Eisenstadt versuchte der angeklagte Deutsche, das Opfer anzuschwärzen und sich selbst als Unschuldslamm darzustellen.

(Bild: Huber Patrick)

Seine Partnerin wiederholt misshandelt hat ein Deutscher. Jetzt stand er dafür vor Gericht und fasste ein Jahr bedingt sowie eine Geldstrafe aus - nicht rechtskräftig.

Kennen und lieben gelernt haben sich ein im Burgenland lebender Deutscher (heute 42) und eine Einheimische (heute 40) im Jahr 2010. Obwohl es schon von Beginn an Probleme gab - der Deutsche war verheiratet, hatte das seiner neuen Partnerin aber verschwiegen -, kam 2013 die gemeinsame Tochter des Paares zur Welt. Doch das hinderte den Mann nicht daran, gegenüber seiner Freundin gewalttätig zu werden. 2014 misshandelte er die Frau so brutal, dass ihr Trommelfell einriss und sie im Spital behandelt werden musste.

Situation spitzte sich weiter zu
Dennoch hielt Manuela (Name geändert) ihre Hand schützend über den Täter und behauptete, sie sei gestürzt. Drei Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken. Doch die Situation wurde immer schlimmer. Als die damals 37-Jährige sich mit einer Freundin traf, wartete der Ehemann, bis sie zurückkam. Es folgte ein Streit, weil ihm nicht recht war, dass seine Frau es „gewagt“ hatte auszugehen. Er hielt die Burgenländerin fest, schob ihr Kleid zur Seite und vergriff sich an ihr trotz heftiger Gegenwehr. Der Mann soll dabei hämisch gegrinst haben.

Juristisch wird das als Vergewaltigung ausgelegt. „Damit war für mich alles aus“, so das Opfer. Vor Gericht stritt der Mann alles ab: „Sie erfindet das nur!“ Der Schöffensenat sah das anders und verurteilte den Deutschen nicht rechtskräftig zu einem Jahr bedingter Haft, 720 Euro Geldstrafe und 120 Euro Schmerzensgeld. „Ich bin mit dem Urteil zufrieden“, erklärte die Frau nach dem Prozess.