„Krone“-Kommentar

Konsequenzen

Kolumnen
07.08.2022 06:00

Viel zu oft nehmen wir Mitmenschen, ihre Stärken und Probleme, erst nach ihrem Tod so richtig wahr. Diskutieren, was für sie notwendig gewesen wäre.

Machen also - zu spät - das, was sie zu Lebzeiten gebraucht hätten.

Vor Kurzem hat die Ärztin Lisa-Maria Kellermayr Suizid verübt, nachdem sie monatelang bedroht wurde, mehr Unterstützung einforderte. Heute können wir das Geschehene nicht mehr ändern, aber wir müssen es aufarbeiten und aus den Fehlern lernen.

Was ist los mit Menschen, die Ärztinnen und Ärzte beschimpfen und einschüchtern, weil sie Impfungen durchführen?

Gewalt darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben, völlig gleichgültig, ob sie auf der Straße, in Familien oder im Netz ausgeübt oder angedroht wird. Jeder Mensch hat ein Recht, vor Gewalt geschützt zu werden.

Die Aufarbeitung wird klären müssen, wo wir dabei besser werden müssen. Ob es schärfere Gesetze, eine härtere Vorgangsweise gegen Betreiber sogenannter sozialer Medien oder mehr Professionalisierung von Behörden braucht.

Gewaltbereite brauchen kein Verständnis, sondern eine harte Antwort des Rechtsstaates. Betroffene brauchen Schutz und Solidarität. Der Dialog mit gesprächsbereiten Skeptikern von Maßnahmen wird ebenfalls notwendig sein, auch um ihr Abdriften zu den Gewaltbereiten zu verhindern.

Die nächsten Monate werden schwierig genug. Schauen wir aufeinander. Lernen wir aus Fehlern. Handeln wir.

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