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Hass im Netz mit Todesfolge

Hass im Netz mit Todesfolge. Wenn der Hass im Netz tödlich endet wie im Fall der oberösterreichischen Medizinerin, die durch Anfeindungen und Morddrohungen von Corona-Leugnern, Impfgegnern und Identitären zur Verzweiflungstat getrieben wurde, dann ist die Aufregung zunächst groß. Und wieder wird darüber diskutiert, wie man diesem Hass Einhalt gebieten kann. Das Anfang 2021 geschnürte Maßnahmenpaket, das ermöglicht, bei den Bezirksgerichten Löschungen von Hass-Nachrichten zu beantragen und bei den Landesgerichten Verfahren gegen die Täter einleiten zu können, scheint in der Praxis nicht genug zu greifen. Die Verfolgung der mutmaßlichen Täter ist kompliziert. Und so hagelt es rund um den Fall der toten Ärztin viel Schelte an Polizei und Justiz - unter anderem attackierte Grünen-Klubobfrau Sigi Maurer das Landeskriminalamt Oberösterreich, das die Medizinerin in einem ihrer Abschiedsschreiben schwer für seine Untätigkeit kritisiert hatte, scharf. Darauf reagierte nun Innenminister Gerhard Karner mit einem internen Brief an die 38.000 Exekutivbeamten, in dem er zum Ausdruck bringt, dass „Schlechtreden der Polizeiarbeit  unangebracht und unzulässig“ sei. Karner schreibt auch, dass der Fall „umfassend, behördenübergreifend und gesamthaft betrachtet“ werde. Dieser Umgang mit dem erschütternden Tod der jungen Medizinerin - er wird zu Recht heftig diskutiert werden.

Ein Satz wie eine Granate. Irgendwie dreht sich ja doch alles um Corona. So ist es beim Tod der Impfärztin, wo sich speziell die ÖVP mit dem Umgang mit diesem Fall - siehe oben - so schwer tut. Mit Corona schwer getan hat sich mehrfach auch der Salzburger ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Im Interview mit der „Krone“ wird er gefragt, wie er heute zu seinem heftig diskutierten Satz „Die Virologen wollen alle am liebsten einsperren“ steht. Heute sagt er dazu: „Der Satz war unangemessen in der Situation.“ Und bekräftigt das noch, wenn er nachsetzt: „Es tut mir leid, es war ungeschickt. Es war eine extrem aufgeheizte Situation. Sie wissen, ein unbedachter Satz in der richtigen Zeit zur richtigen Stunde kann dann wie eine Granate explodieren.“ Die seinerzeitige Aussage hat Haslauer, bis dahin als möglicher Kurz-Nachfolger gehandelt, aus dem Kanzler-Rennen geworfen. Darauf angesprochen scherzt der Salzburger Landeshauptmann: „Das hat dann wenigstens die Auswirkung gehabt, dass dieser Kelch an mir vorbeigegangen ist.“ Ja, wer möchte derzeit schon Kanzler sein? Kommen Sie gut durch den Freitag!

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