Schwache Lira

Türkei: Inflation im Juli bei fast 80 Prozent!

Ausland
03.08.2022 10:30

In der Türkei setzt sich die galoppierende Inflation weiterhin ungebremst fort. Im Juli stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 79,6 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Mittwoch in Ankara mitteilte. Im Juni hatte die Teuerungsrate 78,6 Prozent betragen. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise um fast 2,4 Prozent.

Wie erheblich der Preisdruck auf vorgelagerten Wirtschaftsstufen ist, zeigen die Produzentenpreise. Sie stiegen im Juli um gut 144 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach rund 138 Prozent im Monat zuvor. Die Erzeugerpreise liegen also mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Die Herstellerpreise beeinflussen die Lebenshaltungskosten der Verbraucher in der Regel mittelbar und mit Zeitverzug.

Auch schwache Lira sorgt für Preisauftrieb
Die Inflation in der Türkei wird durch mehrere Faktoren getrieben. Seit Längerem sorgt die schwache Landeswährung Lira für Preisauftrieb, da sie in die Türkei importierte Güter wechselkursbedingt verteuert. Hinzu kommen Probleme in den internationalen Lieferketten, die Vorprodukte teurer machen.

Notenbank stemmt sich gegen Zinsanhebung
Daneben steigen die Preise von Energie und Rohstoffen, vor allem wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Anders als viele andere Zentralbanken stemmt sich die türkische Notenbank gegen die Entwicklung nicht mit Zinsanhebungen. Fachleute nennen als Grund politischen Druck.

Die Notenbank folgt der Linie von Präsident Recep Tayyip Erdogan, der argumentiert, dass hohe Zinsen die Inflation verursachen. Sie hat bis jetzt auf Zinserhöhungen verzichtet und hält den Leitzins seit dem Jänner bei 14 Prozent.

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