Wien, St. Pölten, Graz

Fünf Bombendrohungen wegen Islamistenprozess

Österreich
27.06.2022 14:17

Islamisten-Alarm in Österreich: Sowohl in Wien, St. Pölten als auch in Graz hat es am Montag Bombendrohungen gegeben - nach Informationen der „Krone“ dürfte es sich um eine koordinierte Aktion zum Auftakt eines Prozesses gegen einen Wiener Hassprediger handeln.

Die Bombendrohungen gingen per E-Mail (von einer anonymen Gmail-Adresse) an Gerichte sowie an die Israelitische Kultusgemeinde und den Magistrat in Wien - offenbar eine koordinierte Aktion einer Islamisten-Zelle.

Die Verhandlung gegen einen Prediger in Graz wurde unterbrochen, der Saal geräumt und von einem Spezialteam durchsucht, ähnliche Szenen spielten sich in St. Pölten ab. Erste Durchsuchungen der betroffenen Gebäude seien negativ verlaufen, diverse polizeiliche Sicherungsmaßnahmen blieben noch aufrecht, so die Einsatzkräfte.

Fünf Drohungen bestätigt, auch Schulabteilung betroffen
„Es kann bestätigt werden, dass in den Morgenstunden des 27.6.2022 schriftliche Drohungen gegen Gerichte in Wien, Graz und St. Pölten sowie bei der IKG Wien und der Wiener MA 56 (Schulabteilung) eingingen“, hieß es in einem ersten Statement aus dem Innenministerium. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) ermittelt derzeit auf Hochtouren.

Es könnte sich bei den Tätern um Sympathisanten des angeklagten Predigers handeln, vermutet man seitens des Gerichts in Graz. Hintergrund dürften neben gerichtlichen auch polizeiliche Amtshandlungen gegen Personen sein, die „der Islamistenszene zuzuordnen sind“.

Der „Krone“ liegt eines de Drohschreiben vor: In dem in gebrochenem Deutsch gehaltenen Schreiben wird der russische Krieg gegen die Ukraine bzw. die Hilfe für das angegriffene Land thematisiert („Sie töten unsere Brüder aus Tschetschenien“) - aber auch offener Antisemitismus geäußert: „Tod zu alle Juden und Infidel (Anm. d. Redaktion Ungläubige) in Austria!“

Radikalisierung während Pandemie gestiegen
DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner hatte erst unlängst auf die erneut wachsende Terrorgefahr hingewiesen: Während der Pandemie hätten Islamisten ihre Tätigkeiten ins Internet verlagert, die Radikalisierung sei damit enorm gestiegen: „Und die Auswirkungen davon bekommen wir jetzt im realen Leben wieder nach der Pandemie, oder in einer Zwischenphase der Pandemie, wieder akut zu spüren.“

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Wir werden mit aller Konsequenz und allen gebotenen Mitteln dagegen vorgehen, denn der Rechtsstaat darf sich nicht einschüchtern lassen.

Der Innenminister zu den aktuellen Drohungen

Die DSN habe bereits vor Längerem den Fokus der Beobachtungen der islamistischen Szene nochmals verstärkt, wird im Ministerium betont. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP): „Die Bedrohung durch islamistischen Terrorismus steht im Fokus der Arbeit der Staatsschutzbehörden und wird vor allem in enger Kooperation mit unseren europäischen Partnern bekämpft. Wir werden mit aller Konsequenz und allen gebotenen Mitteln dagegen vorgehen, denn der Rechtsstaat darf sich nicht einschüchtern lassen.“

Auch Wien-Marathon als mögliches Anschlagsziel
Wie berichtet, sorgte erst vor Kurzem eine irakische IS-Zelle, bestehend aus dem Ex-Führungskader der Terrororganisation (der Boss genießt als Flüchtling bei uns Schutzstatus) für Aufregung. Auch der Wien-Marathon war ein mögliches Anschlagsziel.

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