30-Minuten-Telefonat

Kanzler zu Selenskyj: „Wir nehmen 100 Kriegsopfer“

Politik
25.05.2022 06:00

Bei einem Gespräch sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj zu, dass schwer verwundete Zivilisten in unseren Spitälern behandelt werden.

Gute 30 Minuten dauerte Dienstagmittag ein Telefongespräch von Bundeskanzler Nehammer mit dem Präsidenten in Kiew. „Darin schilderte mir Selenskyj die dramatische Lage an der Front im Donbass, wo jeden Tag im Kampf mit den Russen 100 ukrainische Soldaten fallen. Er beklagte auch, zu wenige gepanzerte Fahrzeuge und Kampfpanzer zur Verfügung zu haben“, so der ÖVP-Regierungschef nach dem Gespräch zur „Krone“.

Putin erpresst Welt auch mit Lebensmittelpreisen
Ein weiteres wichtiges Thema war und ist die Ernährungssicherheit. Auch mit österreichischer Hilfe konnten via sogenannten Grünen Korridoren bisher 60.000 Tonnen Getreide, Ölsaaten und Mais aus der Kornkammer Europas exportiert werden. Moskau treibt ja durch die Blockade der Häfen die Preise für Lebensmittel mittels erpresserischer Methoden in Rekordhöhen. Besonders für afrikanische Länder ein Riesenproblem bis hin zu befürchteten Hungersnöten.

Für Nehammer ist zudem ärztliche Hilfe für Zivilisten in der ukrainischen Kriegshölle vordringlich. Koordinieren soll das Projekt der eingesetzte Flüchtlingskoordinator der Regierung, Michael Takacs. Auch das Internationale Rote Kreuz ist mit an Bord. Der Kanzler erläutert den Plan: „Wir haben angeboten, 100 bei Angriffen schwer verletzte Opfer in heimischen Spitälern der AUVA (Unfallversicherungsanstalt, Anm.) zu behandeln.“

Kinder mit Bombensplittern bei uns zur Behandlung
Unter ihnen auch Kinder mit amputierten Gliedmaßen bzw. Prothesen oder noch Bombensplittern im Körper. Die Versorgung soll sowohl auf medizinischer wie auch auf therapeutischer Ebene für die verwundete Seele erfolgen. Ob in weiterer Folge eventuell auch verwundete Soldaten in österreichischen Krankenhäusern betreut werden können, war nicht Gegenstand des Telefonats.

Auch eine Kanzler-Initiative zu einem (weiteren) Gefangenenaustausch könnte es demnächst geben. Die Verurteilung beim ersten „Kriegs-Prozess“ eines russischen Soldaten, der einen unbewaffneten ukrainischen Zivilisten erschossen haben soll, zu lebenslanger Haft hat Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine dahin gehend ins Stocken gebracht.

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