Zur Wolfsthematik

Interview: „Jäger werden mit Hassmails überhäuft!“

(Bild: Wallner Hannes)

Hegeringleiter Stefan Schupfer über Bedenken von Kollegen, die den „Risikowolf“ im Mölltal erlegen sollen.

„Krone“: Herr Schupfer, Jägern wurde die Aufgabe zugeteilt, den „Risikowolf“ im Mölltal zu erlegen. Warum ist das Thema für Weidmänner so sensibel?
Schupfer: Jäger sind gewillt, die ihnen auferlegte Aufgabe zu erledigen. Es ist ja eine Dienstleistung, die wir für die Bevölkerung, die Landwirtschaft machen müssen. Einige von uns haben wegen diverser Tierschützer jedoch große Bedenken, weil sie sich mit uns schnell anfeinden.

Gibt es bereits Vorfälle?
Ja, leider! Vertreter der Gemeinde sowie wir Jäger erhalten regelmäßig Hassmails, werden beschimpft und Ähnliches.

Stefan Schupfer, Hegeringleiter

(Bild: zVg)

Jäger, die das für den Abschuss freigegebene Raubtier erlegen, sind ja doch abgesichert.
Ja, mit der Datenschutzverordnung. Sie sieht vor, dass der Erleger sowie das jeweilige Jagdrevier anonym bleiben können. Hier muss sich dann aber auch der Jäger selbst bei der Nase nehmen und darf nicht mit Fotos und Videos von seinem Abschuss prahlen.

Seit mehreren Monaten treibt sich der Wolf im Mölltal herum. Warum hat es noch niemand geschafft, das Tier zu erlegen?
Nach der Freigabe als Risikowolf hat ihn noch kein Jäger gesichtet. Es kommt zwar zu Sichtungen seitens der Bevölkerung, aber zu genau dieser Zeit war bis jetzt kein Jäger vor Ort. Das Tier ist zudem extrem scheu, schlau und schwer zu bejagen.

Wie viele Wölfe, schätzen Sie, sind im Tal unterwegs?
Einige! DNA-Proben haben ergeben, dass wir Männchen und Weibchen bei uns haben. Wir können also stark von Rudelbildungen ausgehen! Sie verbreiten sich also.