„Krone“-Kommentar

Rudi Anschober: Magda

Kolumnen
15.05.2022 08:00

Magda arbeitet seit Jahren als Pflegerin in einer Intensivstation. Seit Beginn der Pandemie ist sie auf der Covid-Station tätig. Von Welle zu Welle war sie stärker übermüdet, Infektionen von Kolleginnen verschärften das Problem. Bis es eines Tages gar nicht mehr gegangen ist. Magda verfasste ihre Kündigung, hat das Schreiben aber bisher noch nicht abgeschickt, weil sie sich verantwortlich fühlt.

Für mein Buch „Pandemia“ hat sie wie viele andere Pflegerinnen und Pfleger mit mir gesprochen. Am Freitag dann ihr Anruf, die Resignation war einer neuen Euphorie gewichen. Die Politik hat uns doch nicht vergessen, wir bekommen mehr Geld, und die Ausbildung wird verbessert, hat sie begeistert erzählt.

Der erste Schritt zur Pflegereform, den die Bundesregierung am Donnerstag angekündigt hat, löst noch nicht alle Probleme, aber er ist eine wichtige Mut-Injektion für viele Betroffene.

Entscheidend wird nun sein, dass weitere Verbesserungen folgen. Etwa die Reform der 24-Stunden-Betreuung und die Vereinheitlichung der Pflegestandards im ganzen Land.

Aber ein großer Schritt ist gesetzt. Ein Schritt, der den wunderbaren Beruf der Pflege attraktivieren wird, der viele Engagierte in der Pflege halten, neue Mitarbeiter anziehen und ihre Ausbildung erleichtern wird.

Ein Schritt, der uns allen zugutekommt. Denn früher oder später werden wir alle Hilfe von großartigen Menschen wie Magda benötigen.

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