Zu viel bestellt

Baltenstaaten kämpfen mit Impfstoffüberschuss

Ausland
29.04.2022 16:48

Waren zu Beginn der Impfkampagnen gerade im Osten Europas Impfstoffe noch äußerst begehrte Mangelware, haben sich die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen nun wegen eines abzeichnenden Überschusses an die EU-Kommission gewandt. In einem gemeinsamen Brief riefen die Regierungschefs der drei Länder dazu auf, Gespräche mit den Herstellern aufzunehmen, um die bestehenden Lieferverträge zugunsten der EU-Mitgliedsstaaten zu ändern.

„Wir stellen mit Sorge fest, dass die Mitgliedsstaaten vor einer neuen Herausforderung stehen, nämlich der Überproduktion und dem Überangebot an Impfstoffen“, hieß es am Freitag in dem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Trotz unzureichender Impfstoffverabreichung gingen die Impfstofflieferungen weiter.

Dies setze nicht nur Logistiknetzwerke und Lagerkapazitäten unter Druck, sondern habe auch budgetäre Auswirkungen, schrieben Kaja Kallas (Estland), Krisjanis Karins (Lettland) und Ingrida Simonyte (Litauen).

Haltbarkeit bei Lieferung viel zu kurz
Erschwert werde die Situation auch dadurch, dass die Länder Impfstoffe mit immer kürzerer Haltbarkeit erhielten. Deshalb solle die EU-Kommission in Verhandlungen mit den Herstellern treten, forderten die baltischen Regierungschefs. Mit den EU-Mitgliedsstaaten müssten auch gemeinsam Lösungen gefunden werden, mit denen eine „enorme Verschwendung von Impfstoffen und finanzielle Verluste für die nationalen Haushalte“ vermieden werden könnten.

Die EU-Kommission hat im Namen der Mitgliedsstaaten Verträge über Abnahmegarantien mit Corona-Impfstoffherstellern abgeschlossen. Über die Vereinbarungen können die 27 EU-Länder Dosen verschiedener Impfstoffe beziehen.

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