In Sackerl abgelegt

Zwei vermisste Notizbücher von Darwin aufgetaucht

Wissenschaft
05.04.2022 15:13

Zwei originale Notizbücher des Evolutionsforschers Charles Darwin sind mehr als 20 Jahre nach ihrem Verschwinden in der Universitätsbibliothek in Cambridge wieder aufgetaucht. „Sie gehören zu den bemerkenswertesten Dokumenten in der gesamten Geschichte der Wissenschaft“, schwärmt die Bibliotheksdirektorin Jessica Gardner, vor deren Büro die Bücher im März, eingewickelt in Plastikfolie, in einem pinken Geschenksackerl abgelegt worden sind.

In einem der Bücher ist eine Skizze des berühmten Lebensbaums (Bilder unten) von Darwin aus dem Jahr 1837 zu sehen. „Es sind Tränen geflossen“, sagte Gardner dem Sender BBC. „Und ich denke, es werden noch weitere fließen, weil wir die emotionale Achterbahnfahrt noch nicht hinter uns haben. Es bedeutet uns so viel, diese Bücher wieder bei uns zu haben.“

Fehlen der Werke wurde 2001 bemerkt
Nachdem die Werke im Jahr 2000 in der Bibliothek abfotografiert worden waren, fiel 2001 auf, dass sie an ihrem angestammten Platz in der Bibliothek fehlten. Lange ging man davon aus, dass sie falsch eingeordnet wurden und suchte die in Leder eingebundenen Notizbücher zwischen den zehn Millionen Büchern, Karten und anderen Manuskripten.

Erst im Jahr 2020 meldete Gardner (Bild unten) die Notizbücher bei der Polizei als gestohlen. Diese leitete eine Ermittlung ein, die auch nach dem Fund der Bücher weitergehen soll. Völlig unklar ist nämlich, wo die Werke die Jahrzehnte über waren und wer sie warum Anfang März - versehen mit Osterwünschen an die Direktorin der Bibliothek - zurückbrachte.

Der Bereich, in dem das Sackerl mit den Notizbüchern gefunden wurde, sei nicht von Überwachungskameras abgedeckt, heißt es. Allerdings könnten Aufnahmen von anderen Bereichen der Bibliothek Hinweise liefern. „Es ist wirklich ein Mysterium“, so Gardner.

Notizbücher werden im Sommer ausgestellt
Im Sommer sollen die lange vermissten und gut erhaltenen Notizen des berühmten Forschers (1809 bis 1882), der wesentliche Beiträge zur Evolutionstheorie leistete, für die Öffentlichkeit in einer speziellen Ausstellung zu sehen sein.

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