Truppenbesuch in Polen

Biden: 100.000 US-Soldaten in Europa stationiert

Ausland
25.03.2022 17:36

US-Präsident Joe Biden hat den amerikanischen Soldaten in Polen für deren Einsatz an der Ostflanke der NATO gedankt. „Ich bin aus einem einfachen, wesentlichen Grund gekommen“, sagte Biden am Freitag bei einem Truppenbesuch in Rzeszow, rund 90 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. „Um danke zu sagen. Danke, danke, danke für Ihren Dienst.“ Biden unterstrich, dass durch Truppenverstärkungen wegen des Ukraine-Krieges inzwischen 100.000 US-Soldaten in Europa seien.

Biden sagte, in dem aktuellen Konflikt gehe es um mehr, als den Menschen in der Ukraine zu helfen und die „Massaker“ zu stoppen. Es gehe auch um die Freiheit der Kinder und Enkel der amerikanischen Soldaten. In den vergangenen zehn Jahren seien mehr Demokratien auf der Welt verloren gegangen, als neu gegründet worden seien. Die Frage sei, ob sich im globalen Wettbewerb Demokratien oder Autokratien durchsetzen würden, sagte Biden. „Das ist es wahrscheinlich, was auf dem Spiel steht. Was Sie tun, ist also von großer Bedeutung.“

Maschine von Polens Präsident musste notlanden
Bidens Besuchspläne in Polen waren wegen der Notlandung des Flugzeugs von Präsident Andrzej Duda durcheinandergewirbelt worden. Die Air Force One mit Biden an Bord landete am Freitag kurz nach 14 Uhr auf dem Flughafen im polnischen Rzeszow. Biden stieg zunächst fast eine Stunde lang nicht aus der Air Force One aus - erst gegen 15 verließ er das Flugzeug.

Er wurde unter anderem von dem polnischen Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak begrüßt. Die Ersatzmaschine mit Duda an Bord landete etwa zeitgleich auf dem Flughafen. Eigentlich hätte Duda den US-Präsidenten willkommen heißen sollen, doch musste seine Maschine wegen eines Schadens nach Warschau zurückkehren. Dort stieg der polnische Präsident dann in ein Ersatzflugzeug um.

„Erschütternd, diese kleinen Babys zu sehen“
Nach ihrem verspäteten Zusammentreffen informierten sich Biden und das polnische Staatsoberhaupt Andrzej Duda in Rzeszow über den humanitären Einsatz zur Versorgung der Geflüchteten aus der Ukraine. „Ich meine, es ist einfach erschütternd, diese kleinen Babys oder Kinder zu sehen, wie sie ihre Mütter ansehen“, sagte Biden weiter. Man müsse nicht ihre Sprache sprechen, man könne den Schmerz in ihren Augen sehen.

Duda unterstrich bei dem Treffen die Bereitschaft seines Landes, den Menschen aus der Ukraine zu helfen. „Wir sagen nicht Flüchtlinge - es sind unsere Gäste“, betonte Duda. Die Ukrainer seien „Brüder und Nachbarn“, und es deute alles darauf hin, dass die Zahl der Flüchtlinge noch steigen werde.

Fast 10.000 Soldaten in Polen
Biden traf am Freitagnachmittag US-Militärs der 82. Luftlandedivision direkt neben dem Flughafen. Dort aß der US-Präsident mit den Soldaten Pizza. Die USA hatten vor Kriegsausbruch 4700 Soldaten der 82. Luftlandedivision aus North Carolina nach Polen verlegt. Sie verstärken die bisher 4500 Soldaten, die die USA schon seit Längerem in Polen stationiert haben. Einen ständigen US-Militärstützpunkt in Polen gibt es bis dato nicht.

Bidens Reise in den NATO-Partnerstaat steht ganz im Zeichen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Am Freitagabend will Biden nach Warschau weiterreisen. Dort will er am Samstag unter anderem eine Rede zum Krieg in der Ukraine halten. Darin werde er auf „die Bedeutung dieses Augenblicks eingehen“, kündigte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan an. Es gehe darum, „die Dringlichkeit der vor uns liegenden Herausforderung“, und die „Bedeutung des Konflikts in der Ukraine für die Welt“ zu unterstreichen.

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