Guten Morgen

Hoffnung auf Waffenruhe | „Untergang Europas“

Was kann man davon halten? Einerseits müssen die so schwer geprüften Ukrainer die nächste Eskalationsstufe dieses Krieges von Putins Heer gegen ihr Land und seine Menschen erleiden. Neuerlich kamen auch Putins „Wunderwaffen“, sogenannte Hyperschallraketen, zum Einsatz. Neuerlich werden verheerende russische Attacken mit vielen Toten vermeldet. Andererseits macht der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, der mit Russland und der Ukraine engen Kontakt hält, Hoffnungen auf eine Waffenruhe. Die beiden Länder würden sich nach seiner Auskunft bei ihren Verhandlungen in einigen Punkte annähern. Bei manchen Themen gebe es sogar bereits fast schon eine Einigung. Auch die israelischen Vermittlungsbemühungen geben Anlass zu ein wenig Hoffnung. Freilich relativiert der Türke Çavuşoğlu auch seine Erwartungen, wenn er darauf hinweist, dass die Voraussetzung für eine Waffenruhe sei, dass es bei den Gesprächen „keine Rückschritte gebe, die die erzielten Fortschritte wieder zunichte machen könnten“. Kleine Hoffnung, kleine Erwartungen - vielleicht gar nicht so schlechte Voraussetzungen für einen Erfolg.

„Untergang Europas“. Sie ist wohl die prominenteste und wichtigste Stimme der Ukraine in Österreich: Schriftstellerin Tanja Maljartschuk lebt seit 2011 in Wien, 2018 gewann sie den Bachmannpreis, in ihrem humorvoll-melancho-lischen Roman „Erinnerung des Blauwals“ erzählt sie von der schwierigen Nationenbildung des Landes. Mit „Krone“-Redakteurin Clara Milena Steiner sprach sie nun über den Krieg in ihrem Heimatland und dessen Folgen. Maljartschuk schildert dabei, dass sie diesen Krieg „mit jedem Teil meines Körpers, mit jedem Gedanken“ erlebt. Sie stehe vor dem Abgrund ihrer ganzen Welt, „woher ich komme, was ich bin“. Sie kenne aber auch viele Österreicherinnen und Österreicher, „die von den Ereignissen in der Ukraine nicht weniger betroffen sind“. Unter anderem möchte unsere Redakteurin von Maljartschuk auch wissen, woher die Ukrainer, vor allem Zivilisten, diesen vehementen Kampfgeist gegen Russland nähmen. Die Autorin dazu: „Das frage ich mich auch ständig. Den enormen Widerstand der einfachen ukrainischen Bürger sehe ich darin begründet, dass sie die Zivilgesellschaft 2014 erkämpft und erschaffen haben.“ Sie verstünden ganz genau, worum es geht: „um die physische Existenz, ums Überleben des Landes“. Viele klare Worte. Besonders deutlich wird Maljartschuk, wenn sie sagt: „Der Untergang der Ukraine bedeutet den Untergang Europas.“ Schwer wiegende Worte, die zu denken geben.

Einen schönen Montag! 

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