Nicht nur die umstrittene "Volksbefragung" der FPK sorgt in der Ortstafeldebatte für reichlich Zündstoff. Auch die Bürgerinitiativen aus Eberndorf, St. Kanzian und Keutschach gossen am Freitag wieder Öl ins lodernde Feuer.
Protest gegen Amtssprachenregelung
Konkret wollen die Bürgerinitiativen aus St. Kanzian und Eberndorf die im Rahmen der Ortstafelgespräche beschlossene Amtssprachenregelung anfechten. Sie verwehren sich dagegen, dass die slowenische Amtssprache nur noch in Ortschaften mit zweisprachigen Topographiebezeichnungen verwendet werden soll. In Keutschach wiederum richtet sich der Protest gegen die beschlossene Einsprachigkeit in der Ortschaft Dobein. Trotz eines Volksgruppenanteils von mehr als 17,5 Prozent sollen hier keine zweisprachigen Ortstafeln aufgestellt werden.
Alle drei Bürgerinitiativen haben ihre Unterschriftenlisten an die Volksgruppenorganisationen übermittelt. Diese werden aufgefordert, die Anliegen noch einmal zur Sprache zu bringen. Wie viele Unterschriften die Initiatioren gesammelt haben, wollten sie übrigens nicht bekannt geben.
"Störversuche werden Lösung nicht verhindern"
Landesrat Harald Dobernig zeigte sich am Samstag über das Vorgehen der Bürgerinitiativen alles andere als erfreut. "Es kann nicht sein, dass einzelne Slowenen gegen die von allen Seiten gelobte Kompromisslösung mobilisieren." Damit würden sie, laut Dobernig, auch die Slowenenvertreter Valentin Inzko, Marjan Sturm und Bernard Sadovnik, die ja die Lösung mitverhandelt haben, desavouieren. "Ich erwarte mir daher seitens der Slowenenorganisationen, sich von diesem radikalen Vorgehen einzelner klar zu distanzieren."
Dobernig vermutet, dass der "rasende Rechtsanwalt" Rudi Vouk der Drahtzieher hinter den Protestnoten der Bürgerinitiativen sein könnte. "Aber Störversuche einzelner Slowenen werden die Ortstafellösung nicht verhindern können." Noch im Juni soll der vorliegende Ortstafelkompromiss im Parlament abgesegnet werden.
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