Wieder Aufregung

Ortstafellösung: “Störversuche” sorgen für Wirbel

Kärnten
21.05.2011 12:09
Der Ortstafelfriede ist in Kärnten noch nicht so recht eingekehrt. Für Aufregung sorgt nun eine Protestnote dreier Bürgerinitiativen aus den Gemeinden Eberndorf, St. Kanzian und Keutschach. Sie sehen die Anliegen der zweisprachigen Bevölkerung in der Ortstafellösung nicht ausreichend gewürdigt und haben daher Unterschriften gegen den Kompromiss gesammelt. Landesrat Harald Dobernig konterte am Samstag mit scharfen Worten: "Damit wird klar, auf welcher Seite es radikale Forderungen und Kräfte gibt."

Nicht nur die umstrittene "Volksbefragung" der FPK sorgt in der Ortstafeldebatte für reichlich Zündstoff. Auch die Bürgerinitiativen aus Eberndorf, St. Kanzian und Keutschach gossen am Freitag wieder Öl ins lodernde Feuer.

Protest gegen Amtssprachenregelung
Konkret wollen die Bürgerinitiativen aus St. Kanzian und Eberndorf die im Rahmen der Ortstafelgespräche beschlossene Amtssprachenregelung anfechten. Sie verwehren sich dagegen, dass die slowenische Amtssprache nur noch in Ortschaften mit zweisprachigen Topographiebezeichnungen verwendet werden soll. In Keutschach wiederum richtet sich der Protest gegen die beschlossene Einsprachigkeit in der Ortschaft Dobein. Trotz eines Volksgruppenanteils von mehr als 17,5 Prozent sollen hier keine zweisprachigen Ortstafeln aufgestellt werden.

Alle drei Bürgerinitiativen haben ihre Unterschriftenlisten an die Volksgruppenorganisationen übermittelt. Diese werden aufgefordert, die Anliegen noch einmal zur Sprache zu bringen. Wie viele Unterschriften die Initiatioren gesammelt haben, wollten sie übrigens nicht bekannt geben.

"Störversuche werden Lösung nicht verhindern"
Landesrat Harald Dobernig zeigte sich am Samstag über das Vorgehen der Bürgerinitiativen alles andere als erfreut. "Es kann nicht sein, dass einzelne Slowenen gegen die von allen Seiten gelobte Kompromisslösung mobilisieren." Damit würden sie, laut Dobernig, auch die Slowenenvertreter Valentin Inzko, Marjan Sturm und Bernard Sadovnik, die ja die Lösung mitverhandelt haben, desavouieren. "Ich erwarte mir daher seitens der Slowenenorganisationen, sich von diesem radikalen Vorgehen einzelner klar zu distanzieren."

Dobernig vermutet, dass der "rasende Rechtsanwalt" Rudi Vouk der Drahtzieher hinter den Protestnoten der Bürgerinitiativen sein könnte. "Aber Störversuche einzelner Slowenen werden die Ortstafellösung nicht verhindern können." Noch im Juni soll der vorliegende Ortstafelkompromiss im Parlament abgesegnet werden.

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