Thema des Tages

Warum geht es in Kärnten nicht ohne Gentechnik?

Kärnten
27.02.2022 12:00

Auch wenn die Kärntner Landwirtschaft im Anbau ohne Gentechnik auskommt, gibt es bei der Tierfütterung noch Lücken - verursacht durch die Futterpflanze Soja!

Nach einem strikten Probenplan wird in Kärnten jedes Jahr genau überprüft, ob das Gentechnik-Vorsorgegesetz eingehalten wird. Denn das Ausbringen von gentechnisch verändertem Saatgut ist bei uns verboten. Das Agrarreferat des Landes hat auch 2021 die Spezialisten der AGES mit der Durchführung eines umfassenden Monitorings beauftragt und Ackerflächen unter die Lupe nehmen lassen. „Dabei wurden vor der Aussaat repräsentative Stichproben von verschiedenen Saatguthändlern genommen und dann Ackerflächen in einigen Bezirken überprüft“, erklärt Landesrat Martin Gruber.

Saatgut und Äcker unter Lupe genommen
Das Saatgut für Mais-, Soja- und Rapskulturen sei bei Handelsbetrieben in Bleiburg, Eberndorf, St. Andrä und Grafenstein kontrolliert worden. „Dabei wurden 1000 Saatgutpackungen verschiedener Chargen ins Labor mitgenommen.“ Die Kontrollen finden unangekündigt statt, um ein unverfälschtes Bild zu erhalten. 2021 seien Ackerflächen in Hermagor, Klagenfurt-Land, Völkermarkt und Wolfsberg kontrolliert worden. Vor Ort wurden bei Maisfeldern Kolbenproben auf Soja- und Rapskulturen sowie Blattproben entnommen. „Weder beim Saatgut noch bei den Feldproben wurden Verunreinigungen festgestellt. Daher können wir klar festhalten: Kärnten ist beim Anbau gentechnikfrei“, freut sich Landesrat Gruber über das Ergebnis.

Gentechnikfreie Fütterung noch nicht ganz möglich
Ganz ohne Gentechnik geht es in Kärnten dennoch nicht. „Bei heimischen Feldern sowie bei Rindfleisch, Geflügel und Milchprodukten ist die Gentechnikfreiheit auf alle Fälle garantiert!“, stellt Kärntens Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber klar. In anderen Bereichen sind jedoch noch Lücken vorhanden – vor allem bei der Schweinemast. „Hier gibt es leider noch keine gesetzliche Regelung“, heißt es aus dem Büro von Landesrat Gruber. Man orientiere sich daher an Gütesiegeln, die eine gentechnikfreie Fütterung vorsehen, oder an Betrieben, die freiwillig auf manipuliertes Futter verzichten.

Soja als Hauptgrund
„Der Hauptgrund dafür ist Soja. Denn die Futterpflanze kann bei uns nicht in ausreichendem Maße durch eigene Produktion abgedeckt werden und muss daher zugekauft werden“, argumentiert Kammerpräsident Huber. Soja sei für die Tierhaltung jedoch unverzichtbar, da es als Futtermittel deutlich mehr Eiweiß als andere Bohnenarten enthalte. „Es gibt bereits den Verein Donau Soja in Wien und auch bei uns in Kärnten setzen Bauern auf den Anbau der proteinreichen Pflanze. Diese Mengen reichen jedoch noch lange nicht aus, um auf den Import zu verzichten.“

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