Sprechstunde

Kommt mein Kind gesund zur Welt?

aus der Arztpraxis
07.02.2022 05:00

Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Verena M. (26): „Ich bin schwanger und habe eine Frage: Angeblich kann man schon vor der Geburt feststellen, ob ein Kind gesund zur Welt kommt. Ich bitte um nähere Informationen.“

Dr. Michael Elnekheli, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Präsident des Berufsverbandes österr. Gynäkologen:
Mit „gesund“ ist wohl gemeint, ob eine angeborene Erkrankung ausgeschlossen werden kann. Folgende Untersuchungen können zu unterschiedlichen Zeiten in der Schwangerschaft durchgeführt werden, um eventuelle kindliche Erkrankungen frühzeitig festzustellen:

  • Das sogenannte First Trimester Screening in der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche mit Ultraschall und Labor (Blutabnahme) dient der Risikoberechnung einer Chromosomenstörung (wie etwa das Down Syndrom). Ein geringes Restrisiko bleibt allerdings auch dann, wenn das Ergebnis günstig ausfällt.
  • Der NIPT (non-invasiver Pränataltest), eine chromosomale Untersuchung kindlicher DNA-Fragmente aus dem mütterlichen Blut ab der 10. Schwangerschaftswoche (teuer, aber praktisch ohne Restrisiko).
  • Die Fruchtwasseruntersuchung auf Chromosomenstörungen als wohl sicherste Methode, was das Ergebnis betrifft. Jedoch riskant für die Schwangerschaft - wird daher heute nur noch in dringenden Verdachtsfällen durchgeführt.
  • Das Organscreening wird ab der 20. Schwangerschaftswoche angeboten und zielt im Wesentlichen darauf ab, Fehlbildungen zu entdecken, die nach der Geburt möglicherweise zu behandeln oder zu beobachten sind. Es würde dann nämlich eine spezialisierte Betreuung in einem kinderchirurgischen Zentrum nötig sein.

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Haben auch Sie ein gesundheitliches Anliegen, dann schreiben Sie uns einfach. Wir leiten Ihre Anfrage vertraulich an einen geeigneten Experten weiter. Ausgewählte Fragen werden im Gesund-Magazin und/oder Online anonymisiert veröffentlicht.

Die aufgelisteten Maßnahmen werden als Pränataldiagnostik bezeichnet und sind von den üblichen Ultraschalluntersuchungen, die im Rahmen des Mutter-Kind-Passes in den Ordinationen durchgeführt werden, zu unterscheiden. Es sind dafür nämlich besondere Geräte erforderlich und sollten nur von speziell ausgebildeten Fachleuten vorgenommen werden. Das darf aber nicht zu der Annahme verleiten, dass die Ultraschalluntersuchungen in der Praxis überflüssig sein könnten! Diese Tests tragen unter anderem erheblich dazu bei, krankhafte Zustände wie zum Beispiel eine Mangelversorgung des Kindes zu erkennen.

Wolfgang Exel
Wolfgang Exel
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