Traurige Biographie

US-Star Ashley Judd wurde als Kind sexuell missbraucht

Adabei
06.04.2011 16:35
Heute kann Ashley Judd wieder lächeln, obwohl sie als Kind schreckliche Erfahrungen machen musste. Am Dienstag erschien in den USA unter dem Titel "All That Is Bitter & Sweet" ihre Biografie. In dieser erzählt die Schauspielerin und Tochter von Country-Star Naomi Judd über ihre Kindheit, die voll von sexuellem Missbrauch, Schmerz und Lügen war.

In ihrer Biografie bezeichnet Ashley Judd ihre Kindheit als "unberechenbar, chaotisch und instabil". Sie sei daher das "verlorene Kind gewesen, das einfach weggeht und unsichtbar sein kann, obwohl es mitten im Raum sitzt". Obwohl ihre Mutter Naomi ihren eigenen Traum, als Sängerin berühmt zu werden, verfolgt habe, gesteht Judd ihr zu, dass sie "das Beste, das sie machen konnte", für sie getan habe. Dennoch, so fügt sie hinzu, sei dies aus "verschiedensten Gründen schmerzhaft" gewesen.

Ihr Vater habe immer Marihuana im Haus gehabt und mit seinen Freunden samstagabends Drogen konsumiert. Doch noch schlimmer kam es, so ist in Judds Biografie zu lesen, als sich ihre Eltern schließlich scheiden ließen. Den neuen Mann an der Seite ihrer Mutter beschreibt Judd als "misshandelnden Heroinabhängigen mit Vorstrafenregister". "Ich wurde gelehrt zu glauben, dass unser Lebensstil normal sei und ich niemals fragen oder mich beschweren sollte – nicht einmal, wenn ich für Stunden alleine gelassen oder ich ohne Vorwarnung zu einem Verwandten gebracht wurde."

Auch sei sie als Kind sexuell missbraucht worden, schreibt die Schauspielerin, die sich mit Filmen wie "Männerzirkus", "Denn zum Küssen sind sie da" oder "Doppelmord" in Hollywood einen Namen machen konnte. "Ein alter Mann, den jeder kannte, winkte mich in eine dunkle, leere Ecke des Geschäfts und bot mir einen Quarter für die Flippermaschine in der Pizzeria an, wenn ich mich auf seinen Schoß setzen würde", erinnert sich die 42-Jährige an diesen schrecklichen Moment und fügt hinzu: "Das Anormale wird normal. Täter sind schamlos und geben ihre Scham an die Opfer weiter." Auch später im Leben habe sie sexuelle Gewalt über sich ergehen lassen müssen, schreibt Judd in ihrem Buch.

Depressionen hätten sie beinahe umgebracht
2006 ließ sich die Schauspielerin schließlich in einer Klinik in Texas wegen Depressionen, Isolation und Abhängigkeitsbeziehungen behandeln. Heute gesteht Judd ein, dass sie ohne diesen Schritt vermutlich gestorben wäre. Auch ihre Beziehung mit Rennfahrer Dario Franchitti, mit dem sie seit 2001 verheiratet ist, habe ihr Leben bereichert.

All ihren Zorn und ihre Verbitterung über die bösen Erinnerungen ihrer Kindheit nützt die Schauspielerin nun als Motivation für ihr soziales Engagement. Seit mehr als sieben Jahren macht sie sich auf der ganzen Welt als Botschafterin gegen AIDS stark. "Unsere schmerzvolle Vergangenheit wird unser größtes Kapital", weiß Judd heute.

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(Bild: kmm)



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