Update für Flaggschiff

BMW K 1600: Sechszylinder bekommen alles, außer …

Motor
28.10.2021 19:32

Bei den Autos macht BMW immer mehr Modelle von Sechs- zu Vierzylindern. Bei den Motorrädern geht es anders zu. Wäre aber auch wirklich seltsam, wenn die diversen Ausprägungen der BMW K 1600 plötzlich nur noch vier Töpfe und - sagen wir - 1000 ccm hätten. Nein, alles gut: Bei der gerade veröffentlichten Überarbeitung heißt es nicht „weniger ist mehr“, sondern „a bisserl was geht immer“. Genauer gesagt sogar ein bisserl mehr.

(Bild: kmm)

Auf den ersten Blick gibt es nicht viel mehr Motor, da haben wir uns aber auch schon bisher nicht beschwert. Nicht einmal die Bezeichnung ändert sich, obwohl K 1650 dicker auftragen würde und auch näher an der Wahrheit von 1649 ccm läge. Das ist lobend zu erwähnen, wo bei den Pkws von BMW mittlerweile z.B. ein M135i nicht 3,5 Liter Hubraum hat, sondern nur knapp zwei Liter.

Machtgewinn für den Motor
Das seidige Supertriebwerk der K 1600 GT, GTL, B und Grand America erfüllt nun die EU5-Vorschriften und - statt unter der Last der Gesetzgebung zu schwächeln - legt sogar noch eine Handvoll Drehmoment drauf. Statt 175 sind es nun 180 Newtonmeter, die bei 5250/min. die Kurbelwelle beschmeicheln. Die Nennleistung beträgt nach wie vor 160 PS (mindestens, wenn Tester nachmessen, kommt schon fast traditionell auch gerne mehr heraus), liegt allerdings deutlich früher an als bisher: bei 6750/min. Tatsächlich wird die dazugewonnene Macht im Motor wohl spürbar sein.

Ziel waren aber vor allem die „drastisch verbesserten Emissionswerte“, sagen die Münchner. Technisch erklären sie den Fortschritt mit dem Einsatz der Motorsteuerung BMS-O, zweier Klopfsensoren sowie zweier zusätzlicher Breitband-Lambda-Sonden.

Neu dazugekommen ist die Motor-Schleppmoment-Regelung (MSR), die das Hinterrad im Schubbetrieb oder beim Herunterschalten in Bewegung hält. Sicher unverändert geblieben ist der extrem seidige Lauf des Triebwerks. Schon bei der Präsentation vor zehn Jahren habe ich eine Münze auf das Topcase der BMW K 1600 GTL gestellt und dann Vollgas gegeben - die Münze hat sich nicht bewegt, wie hier im Video zu sehen ist:

Up-to-Date-Update
Auch abseits des Antriebs wird die K 1600 aufgerüstet, teilweise optional. Das war auch an der Zeit, ist doch die R-1250-Reihe neuerdings das Techno-Flaggschiff unter den BMW-Bikes. Das wird sie allerdings auch bleiben denn in den Genuss des adaptiven Tempomaten kommt die K-Reihe nicht.

Das Elektronische Fahrwerk ESA ist nun das der neuesten Generation - in Zusammenarbeit mit der Sechs-Achsen-Sensorbox -, d.h. mit automatischem Fahrlagenausgleich in allen Beladungszuständen.

Das Zweiradschiff bekommt einen neuen schwenkbaren LED-Scheinwerfer mit serienmäßigem adaptivem Kurvenlicht und Tagfahrlicht. Auch in Schräglage wird die Straße voll ausgeleuchtet. Zusätzlich werden fahrdynamischen Zustände (Bremsen, Beschleunigen) bis zu ±2 Grad ausgeglichen. Durch die Schwenkfunktion (± 35°; Vorgänger: ± 24°) bleibt der Horizont des Lichtes konstant und wird harmonisch und übergangslos der jeweiligen Schräglage angepasst. Die Leuchteinheit besteht aus einem LED-Modul mit insgesamt neun LEDs für das Abblendlicht und vier weiteren LED-Modulen mit je zwei LEDs für die beiden Fernlichtmodule.

Wie bei der R 1250 RT ist auch bei der K 1600 nun das 10,25 Zoll große TFT-Farb-Display mit integrierter Kartennavigation und Connectivity serienmäßig. Es erlaubt u.a. eine Navigationskarte in der Instrumentenkombination darzustellen und damit auf ein zusätzliches Display zu verzichten (die Daten dafür kommen aus einer immer aktuellen Gratis-App). Außerdem befinden sich links in der Verkleidung vier frei belegbare Favoritentaster und rechts ein elektrisch belüftetes Smartphonefach mit USB-C-Lademöglichkeit. Auch ein neues Audiosystem ist verfügbar, bei K 1600 GT und K 1600 B allerdings nur optional.

Die leichteste Variante ist übrigens die GT mit 343 kg fahrfertig. Die Grand America bringt 370 kg auf die Waage.

Die Markteinführung startet im März 2022 zu Preisen zwischen 30.700 Euro (BMW K 1600 GT) und 34.761 Euro (BMW K 1600 Grand America).

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(Bild: kmm)



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