Corona-Notbremse

St. Koloman bereitet sich auf zwei Test-Wochen vor

Salzburg
16.10.2021 09:00
Nach den rekordverdächtig hohen Inzidenzen der letzten Tage überraschte es beim „Krone“-Lokalaugenschein am Freitag kaum jemanden, dass St. Koloman ab Montag Ausreisetestungen blühen. Aber auch landesweit sieht man sich in Salzburg zum Handeln gezwungen – etwa mit einer Neuauflage der FFP2-Maskenpflicht.

Die Ausreisekontrollen für die Tennengauer Gemeinde St. Koloman ab Montag sind nun fix. Der hohe Inzidenzwert von 1122 und die niedrige Impfquote von 41,7 Prozent machten den Schritt für das Land notwendig. Die Ausreise wird nur als Geimpfter, Genesener oder Getesteter möglich sein. Akzeptiert werden bei letztere Variante nur PCR-Tests. Die bequemeren Antigentests werden für die Ausreise nicht genügen. Die Regelung soll vorerst bis zum 31. Oktober gelten. Überwacht werden die Regeln von Gesundheitsbehörde und Polizei gemeinsam.

Das Handy von Bürgermeister Herbert Walkner (ÖVP) läuft momentan heiß. „Die Herausforderung ist für uns, alle Gemeindebürger bis Montag zu informieren. Die Verordnung kam ja doch recht kurzfristig“, so der Tennengauer Gemeindechef.

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Es war zu erwarten, dass es zu Maßnahmen kommen wird. Und auch wenn wir im eigenen Betrieb jetzt um die Gäste bangen, stören sie mich nicht.

Patrick Sellier, Geschäftsführer „Tauglerei“

Warum die Impfbereitschaft in seiner Gemeinde so gering ist, kann sich Walkner jedenfalls nicht erklären. Er hoffe aber, dass „sich jetzt vielleicht doch noch einige impfen lassen werden.“

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Für die Kinder ändert sich eigentlich nichts. Die werden sowieso mehrmals die Woche getestet. Mir ist es eigentlich auch egal – ich gehe ohnehin wöchentlich testen.

Anita Eckkramer-Zwettler, VS-Lehrerin

Um auch Ungeimpften die Möglichkeit zur Ausreise zu geben, wird im Keller des Gemeindeamts eine Teststation eingerichtet. Die Anmeldung zur PCR-Testung an diesem Standort ist online bereits möglich.

Regeln für das ganze Land: FFP2-Maskenpflicht ausgeweitet
Die Landesregierung sieht sich durch die mangelnde Impfbereitschaft und hohe Inzidenzen gezwungen, auch landesweit zu handeln.

„St. Koloman ist aber nur die Spitze des Eisberges, deshalb haben wir uns bei der Krisensitzung zusätzlich für landesweite Maßnahmen entschieden“, sagt Gesundheitsreferent Christian Stöckl. So wird ab Montag im gesamten Handel wie auch bei körpernahen Dienstleistern die FPP2-Maskenpflicht wieder eingeführt um die Infektionen in den Griff zu bekommen und damit einen starken Anstieg in den Spitälern zu verhindern.

Jeder siebte Infizierte ist vollständig geimpft
Laut den Zahlen einer Parlamentsanfrage der Neos ist jeder siebte Covid-Infizierte geimpft. 1356 Impfdurchbrüche im 3. Quartal stehen 168.000 Impfungen in Salzburg gegenüber, was 0,8 Prozent bedeuten würde. „Die Zahlen zu den Impfdurchbrüchen zeigen für mich eindeutig: Die Impfung wirkt und schützt vor schweren Verläufen. Impfdurchbrüche verlaufen in der Regel deutlich milder, als eine Infektion bei nicht-geimpften Patienten“, sagt der Landtagsabgeordnete und Arzt Sebastian Huber (Neos).

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