Nein, es wird nicht eine radioaktive Wolke sein. Und auch nicht eine Kettenreaktion auf globalen Erdbebenlinien. Japan wird aber die Diskussion im Land verändern. Und zwar die Diskussion über Kraftwerksprojekte; zum einen, wenn es darum geht, an Flüssen Kleinkraftwerke zu errichten; aber vor allem zum umstrittenen Gasdampf-Kraftwerk im Osten von Klagenfurt.
Wer die Entwicklungen in Deutschland genau verfolgt, wird hören, dass man dort jetzt endlich bereit ist, alle Risiko-Atomanlagen vom Netz zu nehmen und einzumotten. Und: Als Ersatz, zumindest bis eine neue, moderne, umweltverträglichere Technologie einsatzklar ist, werden massenweise Gaskraftwerke geplant. So wie jenes von Klagenfurt, das viel Strom und jede Menge Wärme liefern soll. Denn lieber, so ist man sich bei den Nachbarn einig, ist man von Russland oder der Türkei und dortigen launischen Politikern abhängig, als von Atomstrom, der, wie Japan tragisch beweist, plötzlich zur unbeherrschbaren, tödlichen Gefahr werden kann.
Die Kelag bemüht sich, Kärnten mit sauberem Strom zu versorgen; dennoch kann auch sie nicht umhin, für die Industrie auf dem internationalen Markt billigen Atomstrom zuzukaufen, damit die Energiekosten nicht den Standort Kärnten gefährden. Und so müssen wir uns entscheiden, was uns lieber ist: Strom aus Meilern wie Krko oder aus einem Gaskraftwerk; freilich so wie in Deutschland nur als Übergangslösung, bis wir Wasser, Wind, Sonne und Biomasse noch besser nutzen können.
Zum Schluss beeinflusst diese Frage ja auch unsere Zukunft als Vorreiter-Land in Sachen Elektromobilität. Denn auch dieser Strom muss ja irgendwo herkommen. Und bitte nicht aus einem Atomkraftwerk!
von Hannes Mößlacher, Kärntner Krone
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