„Stimme des Volkes“

Griechischer Komponist Mikis Theodorakis gestorben

Adabei
02.09.2021 09:41

Der griechische Komponist Mikis Theodorakis ist im Alter von 96 Jahren in Athen gestorben. Das teilte das griechische Kultusministerium am Donnerstag mit. In seiner Heimat wurde Theodorakis als Volksheld verehrt. Auch international erlangte er als Musiker, Schriftsteller, Politiker und kritischer Geist Berühmtheit. Nach der Nachricht seines Todes unterbrachen Radio- und Fernsehsender in Griechenland ihre Programme, um die Musik des Komponisten zu spielen und an ihn zu erinnern.

Für viele Griechen ist Theodorakis bis heute die „Stimme des Volkes“. Seine Musik galt den Menschen vor allem in historisch schweren Zeiten wie etwa der griechischen Militärdiktatur von 1967 bis 1974 als Trost, aber auch als Zeichen des Widerstands. Besonders seine Filmmusiken zu den Streifen „Alexis Sorbas“ mit Anthony Quinn in der Hauptrolle, „Z“ und „Serpico“ sowie die Vertonung des Canto General nach Versen von Pablo Neruda machten ihn weltweit bekannt.

„Alexis Sorbas“-Titelsong heimliche Nationalhymne
Bis heute gilt der Titelsong von „Alexis Sorbas“ (Video unten) als heimliche griechische Nationalhymne - mitsamt des Tanzes, bei dem Menschen weltweit Arm in Arm die Beine zum immer schnelleren Takt in die Höhe werfen. Das prägnante „Tadam ...“ des Liedes könne es in puncto Bekanntheit sogar mit Beethovens fünfter Sinfonie aufnehmen, sagen Musikwissenschaftler. Immerhin: Beethoven musste mit vier Noten auskommen, Theodorakis reichten zwei.

Während des Zweiten Weltkriegs Widerstandskämpfer
Der 1925 geborene Theodorakis war während des Zweiten Weltkriegs Widerstandskämpfer und kämpfte beim anschließenden Bürgerkrieg (1946 bis 1949) mit den Linken, weshalb er später in einem Lager interniert und schwer gefoltert wurde. Auch gegen die Militärdiktatur ging er in den Widerstand und wurde festgenommen und gefoltert. Anschließend durfte er auf internationalen Druck hin ausreisen und lebte bis 1974 in Paris im Exil.

Machte die griechische Musik populär
In Paris und auch in Athen hatte Theodorakis zuvor Ende der 1940er- und Anfang der 1950er-Jahre Musik studiert. Nachdem er zunächst klassische Musik komponierte, wandte er sich in den 1960er-Jahren wieder seinen Wurzeln zu und machte die griechische Musik populär.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele