Lake Tahoe erreicht

Zehntausende fliehen vor Brand in Kalifornien

Ausland
31.08.2021 08:33

Das gewöhnlich malerische Ausflugsgebiet Lake Tahoe im US-Bundesstaat Kalifornien wird von schnell um sich greifenden Waldbränden bedroht. Am Montag (Ortszeit) waren Zehntausende Menschen aufgefordert worden, den Südrand des Bergsees in der Sierra Nevada zu verlassen. Die Feuerwehr hatte die Räumung der vom „Caldor-Feuer“ bedrohten Region als Vorsichtsmaßnahme angeordnet. Auf der Hauptverkehrsstraße im Bezirk El Dorado an der Grenze von Kalifornien und Nevada kam es zu Staus.

Das seit mehr als zwei Wochen wütende Feuer hatte sich am Wochenende Richtung Osten in das Urlaubsgebiet im Norden Kaliforniens vorgefressen. „Wir haben nun immer größere und destruktivere Brände“, sagte Feuerwehr-Chef Chris Anthony. Die anhaltende Dürre und die Auswirkungen des Klimawandels verschärften die Situation zusätzlich.

500 Häuser wurden zum Raub der Flammen
Mehr als 3700 Feuerwehrleute kämpfen gegen das Feuer an, doch der Brand war am Montag erst zu 15 Prozent unter Kontrolle. Die Flammen hätten westlich von Lake Tahoe bereits eine Fläche von mehr als 700 Quadratkilometern erfasst und fast 500 Häuser in der Bergregion zerstört, teilten die Behörden mit. Die Feuerwehr verwies auf gefährliche Bedingungen wegen extrem trockener Vegetation und heftiger Winde.

Evakuierung von 22.000 Menschen angeordnet
Für ganz South Lake Tahoe, wo rund 22.000 Menschen leben, wurde die Evakuierung angeordnet. Ersthelfer gingen von Tür zu Tür und forderten die Menschen auf, das Gebiet zu verlassen, und auch die örtlichen Gefängnisse wurden geleert, sagte der Direktor des California Office of Emergency Services, Mark Ghilarducci, bei einer Pressekonferenz.

Die Umweltbehörden warnen seit Wochen vor ungesunder Luftqualität. Wegen Waldbrandgefahr und Rauchbelastung wurde der Nationalforst El Dorado für Wanderer und andere Besucher gesperrt. Die Schließung ist zunächst bis Ende September vorgesehen. Der jährlich von vielen Millionen Menschen besuchte Lake Tahoe ist für sein tiefblaues und reines Wasser bekannt. Die Region mit den berühmten Skigebieten Squaw Valley und Heavenly Valley zählt auch zu Amerikas Wintersport-Paradiesen.

Der Westen der USA und Kanadas wird seit vielen Wochen von einer Serie von Waldbränden heimgesucht. Am Montag listeten die Behörden in Kalifornien mehr als 15 größere Waldbrände auf, mehr als 15.000 Feuerwehrleute und Helfer seien in dem Westküstenstaat im Einsatz.

Das „Dixie-Feuer“ in Nordkalifornien wütet seit Mitte Juli und hat dort nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire bisher mehr als 3100 Quadratkilometer Land niedergebrannt. Das flächenmäßig zweitgrößte Feuer in der Geschichte Kaliforniens ist auch nach wochenlangem Einsatz der Feuerwehr erst knapp zur Hälfte unter Kontrolle. Insgesamt hat es heuer mehr als 6800 Waldbrände in Kalifornien gegeben.

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