„Terrororganisation“

Facebook verbannt Taliban aus seinen Netzwerken

Web
17.08.2021 10:10

Mit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan stehen Tech-Konzerne vor einer entscheidenden Herausforderung: Wie mit ihnen umgehen? Zumindest bei Facebook fällt die Antwort eindeutig aus: Der Internetkonzern teilte mit, sämtliche Inhalte der Taliban sowie diese unterstützende Inhalte aus seinen Netzwerken verbannt zu haben. Andere Unternehmen sind in ihren Äußerungen bislang weniger eindeutig.

„Die Taliban sind nach US-Recht als terroristische Organisation sanktioniert und wir haben sie gemäß unseren Richtlinien für gefährliche Organisationen aus unseren Diensten verbannt “, sagte ein Facebook-Sprecher der britischen BBC.

Der Social-Medie-Riese beschäftigt laut eigenen Angaben „ein engagiertes Team von Afghanistan-Experten, die Dari- und Paschtu-Muttersprachler sind und den lokalen Kontext kennen und uns dabei helfen, aufkommende Probleme auf der Plattform zu identifizieren und darauf aufmerksam zu machen“.

Richtlinie gilt auch auf WhatsApp und Instagram
Facebook betonte, dass die Richtlinie für alle seine Plattformen gelte, einschließlich Instagram und WhatsApp. Angesprochen auf Berichte, denen zufolge die Taliban den Messenger zur Kommunikation verwenden, entgegnete das Unternehmen, dass es Maßnahmen ergreifen würde, wenn Konten in der App gefunden werden, die mit der Gruppierung verknüpft sind.

Das Netzwerk betonte außerdem, keine Entscheidungen über die Anerkennung nationaler Regierungen zu treffen, sondern stattdessen der „Autorität der internationalen Gemeinschaft“ zu folgen.

Twitter verweist auf Nutzungsrichtlinie
Bei Twitter fiel die Antwort auf die Frage nach dem Umgang mit Inhalten der Taliban weniger eindeutig aus. Der Kurznachrichtendienst verwies gegenüber der BBC auf die Nutzungsrichtlinien gegen gewalttätige Organisationen und Hass schürendem Verhalten. Gruppierungen, die Terrorismus oder Gewalt gegen Zivilisten fördern, sind demnach verboten.

Dem Bericht zufolge hatten zuvor unter anderem Sprecher der Taliban Twitter genutzt, um ihre Followerschaft über die Fortschritte bei der Rückeroberung Afghanistans zu informieren.

Bei Twitter heißt es dazu in den Richtlinien: „Wir machen unter Umständen eingeschränkte Ausnahmen für Gruppen, die sich in einem Umwandlungsprozess befinden oder derzeit an der Erarbeitung einer friedlichen Lösung beteiligt sind (...)“. Wie friedlich die Übernahme der Taliban tatsächlich sein wird, bleibt abzuwarten.

YouTube verbietet „Anwerbung neuer Mitglieder“
Die YouTube- und Google-Konzernmutter Alphabet reagierte laut BBC vorerst nicht auf eine Bitte, sich zu ihrer Politik in Bezug auf die Taliban zu äußern. In den offiziellen Richtlinien heißt es: „Inhalte, die gewalttätige kriminelle Organisationen verherrlichen, unterstützen oder dafür werben, sind auf YouTube nicht erlaubt. Diesen Organisationen ist die Nutzung von YouTube für jegliche Zwecke, einschließlich der Anwerbung neuer Mitglieder, nicht gestattet.“

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