Lokaler Gang-Konflikt?

Sechs Verdächtige nach Dreifachmord in Schweden

Nach den tödlichen Schüssen auf drei junge Menschen im schwedischen Uppsala sind bereits sechs Verdächtige festgenommen worden. Die Tat könnte mit einem lokalen Gang-Konflikt zu tun haben, der bereits seit längerem schwelt.

Bei dem etwa 20 Jahre alten Mordverdächtigen handelt es sich laut schwedischen Medienberichten um ein vorbestraftes Bandenmitglied aus Södertälje, das knapp 80 Kilometer südlich von Uppsala liegt. Zwei der Erschossenen dürften Verbindungen zu einer Gruppe in Uppsala haben, die dem kriminellen Milieu zugerechnet wird. Bei den Opfern handelt es sich um Burschen zwischen 15 und 20 Jahren. Der jüngste von ihnen hat keine Verbindungen zu der kriminellen Organisation.

Ein zunächst festgenommener 16-Jähriger wurde wieder freigelassen, nachdem sich der Verdacht gegen ihn nicht erhärtet hatte. Damit sitzen noch sechs Verdächtige in dem Fall in Gewahrsam, ein etwa 20-Jähriger wegen Mordverdacht, die anderen wegen Beihilfe zum Mord.

Am Dienstagabend flüchtete ein maskierter Täter.

(Bild: EPA/FREDRIK SANDBERG)

Wie berichtet, waren die Schüsse am frühen Dienstagabend in einem Friseursalon in Uppsala gefallen (siehe Video oben). Ein maskierter Täter flüchtete anschließend mit einem Elektroroller. Die Hintergründe des Angriffs waren zunächst unklar.

Jugendliche als Killer angeheuert
Schweden hat bereits seit Jahren mit einer Zunahme der Bandenkriminalität zu kämpfen. Die Mitglieder liefern sich vor allem in Vororten großer Städte blutige Auseinandersetzungen um die Kontrolle über den Drogen- und Waffenhandel. Bei den Tätern handelt es sich häufig um Jugendliche unter 15 Jahren, die als Killer angeheuert werden, weil sie in Schweden noch nicht strafmündig sind.