Gefahr hinter Öffnung?

Virologe: „Der vergangene Lockdown war der letzte“

Politik
26.05.2021 21:30

In den vergangenen Wochen sind wir immer wieder mit schlechten Nachrichten konfrontiert worden. Entweder wurde der Lockdown verlängert oder die Maßnahmen wurden wieder verschärft. Im Mai lichtet sich die Situation, Öffnungsschritte werden eingeleitet, und langsam, aber sicher erhält unser neues/altes Leben wieder Einzug. Doch bergen die Öffnungsschritte weitere Gefahren? Oder wäre überhaupt schon mehr möglich? Darüber diskutiert #Brennpunkt-Moderatorin Katia Wagner mit ihren Gästen Dr. Norbert Nowotny (Virologe), Hannes Jagerhofer (Event- und PR-Manager) sowie Martin Ho (Gastronom).

Es schlummert in jeden von uns ein mulmiges Gefühl, und trotzdem sind wir alle wieder froh, am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Die neulich durchgeführten Öffnungsschritte in ganz Österreich bewähren sich, denn die Zahlen halten sich stabil und die Situation in Österreichs Spitälern entspannt sich nach und nach. Trotzdem hat uns die Pandemie eines gelehrt: Keiner will mehr zurück in den Lockdown.

Kooperative Gäste, Geimpfte und dann Getestete
Martin Ho ist nicht nur in der österreichischen Spitzenpolitik gut vernetzt, sondern auch einer der treibenden Kräfte unter den Gastronomen. Seine ersten Erfahrungen, nachdem seine Lokale wieder die Pforten öffnen konnten, sind sehr positiv: „Die Gäste sind außerordentlich kooperativ. Im Notfall haben wir auch die Möglichkeit, mit Schnelltests zu hantieren“, beschreibt Ho, der bestens auf die aktuelle Situation vorbereitet ist.

Auch im Veranstaltungsbereich herrscht wieder mehr Aufbruchsstimmung, nachdem die Maßnahmen gelockert wurden. Trotzdem unterscheidet der Veranstalter des Beach-Volleyball-Events, Hannes Jagerhofer, sofern wieder mehr möglich ist: „Zuerst würde ich Geimpfte reinlassen. Wenn dann noch ein Kontingent an Plätzen da ist, kann man in zweiter Instanz mit Getesteten nachlegen.“

Sichere Impfstoffe, USA und China
Norbert Nowotny ist seit Anbeginn der Pandemie ein treuer Begleiter. Auch er sieht einem optimistischen Sommer entgegen. Dass einige die Impfung, ohne triftigen Grund, ablehnen, kann er nicht nachvollziehen: „Jene, die die Impfung ablehnen, haben wohl auch schon einige andere Impfungen erhalten“ Dass bestimmte Randgruppen, wie Schwangere im ersten Schwangerschaftsdrittel oder aus Gesundheitsgründen gehinderte Leute, nicht zur Impfung antreten, ist selbstverständlich. In anderen Ländern hat es andere Strategien gegeben. In den USA hat man versucht, die Leute zu ködern, indem sie vom Vakzin profitieren. „Es wäre kein Weg, die Impfbereitschaft zu erkaufen“, so Jagerhofer, der in den Vereinigten Staaten gelebt hat. Norbert Nowotny äußert sich zum rigoros durchgreifenden Konzept der Chinesen und ist der Meinung, dass „Österreich die Pandemie gut gemeistert hat“.

Aussicht: Nachtleben und nächster Lockdown
Speziell Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren haben eine wichtige Phase in ihrem Leben verpasst. Vor allem Veranstalter Hannes Jagerhofer zeigt besonderes Mitleid: „Wenn ich mich zurückerinnere an meine Zeit mit meinem Moped ...“, schweift der Kärntner aus. Gastronom Martin Ho betreibt neben Restaurants auch Nachtclubs. Er hält sich ganz klar an die politischen Vorgaben und ist sich sicher, dass man nach „bestem Wissen und Gewissen“ Entscheidungen trifft. Trotzdem: „Wenn die Zahlen sich stabilisieren und die Durchimpfungsrate gegeben ist, bin ich für feiern.“

Bevor es im Herbst wieder kritischer werden könnte, steht ein hoffentlich sorgenloser Sommer vor der Türe. Virologe Norbert Nowotny ist der festen Überzeugung: „Ich gehe davon aus, dass der letzte Lockdown der letzte gewesen ist.“

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