Was ist eigentlich Stress?
Der Begriff Stress war früher einfach nur dazu gedacht, die Auswirkung von Belastung auf den Körper zu beschreiben, egal ob positiv oder negativ. Der Mediziner Hans Seyle hatte den Begriff aus der Physik übernommen, wo dieser ursprünglich den Zug oder Druck auf ein Material beschreibt. Denn man unterscheidet eigentlich in negativen Stress – Disstress – und Stress, der den Körper positiv in Leistungsbereitschaft versetzt, den sogenannten Eustress. Stress an sich ist noch nichts Schlechtes, im Gegenteil: Unter Belastung läuft man oft zu Höchstformen auf. Der Körper schüttet Adrenalin aus und macht dich so leistungsfähiger und aktiver.
Zu einem Problem wird Stress erst, wenn er zum Disstress wird und die Stresssituation längere Zeit andauert. Dein Körper steht unter Hochdruck, dementsprechend hat man einen hohen Blutdruck. Der Cholesterinspiegel steigt. Es kommt zu Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Verdauungsproblemen, Herzstörungen und mehr. Kurz: Die psychische Belastung wird zu einer dauerhaften, körperlichen und kann in bleibenden Störungen deiner Gesundheit enden. Und diesen Punkt gilt es zu vermeiden. Ganz abgesehen davon, dass Stress dazu führt, dass du einfach unkonzentriert wirst und fehleranfälliger. Und das kann dich unter Umständen sogar deinen Job kosten.
"Wenn du es eilig hast, geh langsam"
Ganz diesem Sprichwort folgend solltest du den ersten Anzeichen von Stress beginnen, bewusster, sprich kontrollierter, zu arbeiten. Atme tief durch und verschaffe dir zunächst einen Überblick, was alles zu tun ist. Bilde dann Kategorien, wie zum Beispiel wichtige und dringende Aufgaben, danach dringende Aufgaben und dann erst alles andere. Erleichtere dir das Arbeiten, indem du dir Checklisten schreibst, was bei welcher Aufgabe noch zu tun ist, sonst riskierst du, etwas zu vergessen. Eröffne pro Aufgabe eine Klarsichtfolie oder Mappe, bei der die erste Seite aus einer Liste mit den offenen To-Dos besteht. So kannst du in deinem Kopf und auf deinem Schreibtisch Ordnung schaffen. Das bewirkt, dass du etwas zur Ruhe kommst und konzentriert beginnen kannst zu arbeiten.
Delegieren!
Speziell bei Krankenständen und Urlauben treten schnell Stress-Situationen auf, wenn ein Mitarbeiter versuchen muss, eine ganze Abteilung zu vertreten. Bist du in dieser Situation, dann solltest du nicht davor zurückschrecken, Aufgaben zu delegieren und andere Kollegen miteinzuspannen. Generell sollten Vertretungsregelungen definiert sein, die Stress-Situationen weitestgehend vermeiden.
Unnötige Störungen vermeiden
Deine lieben Kollegen haben leider die unangenehmen Angewohnheit, immer im denkbar ungünstigsten Moment mit einer ach so wichtigen Angelegenheit zu stören? Dann musst du lernen, sie zu disziplinieren. Sag einfach: "Ich kann gerade nicht – ich komme später zu dir." Oder lass dir die Anliegen per E-Mail schicken. Wichtig dabei: Du musst deine Versprechen, auf die Bitten zurückzukommen, auch einhalten, sonst funktioniert das System nicht.
Frische Energieschübe
Auch solltest du darauf achten, auf deinem Schreibtisch immer ausreichend zu trinken stehen zu haben. Am besten ist hier natürlich klares Wasser, Tee oder Fruchtsäfte. Einfach einen Becher griffbereit halten und regelmäßig trinken. Durch die kontinuierliche Flüssigkeitszufuhr fühlst du dich nicht so schnell wieder ausgelaugt und bist länger fit. Finger weg von Kaffee oder Energy- Drinks: Diese bringen vielleicht kurzfristig einen Energieschub, steigern aber auch deine Unruhe und laugen dich im Laufe eines Arbeitstages eher aus.
Dagegen ist es gut für dein Energieniveau, wenn du dir zwischendurch immer wieder etwas frisches Obst gönnst. Die Vitaminzufuhr steigert dein Wohlbefinden und kann gleichzeitig mit einer kleinen Pause verbunden werden: Widme dich einfach bewusst dem Genuss der kleinen Jause, konzentriere dich auf die Farben und Formen, den Geruch und den Geschmack. Dadurch entspannst du dich automatisch und lernst, bewusster abzuschalten sowie dich voll und ganz auf eine Sache zu konzentrieren.
Aufgestanden
Die meiste Zeit des Arbeitstages verbringen wir im Sitzen. Dadurch sind Verspannungen und Schmerzen in Rücken und Beinen eine logische Konsequenz. Dabei ist Abhilfe so einfach: Stell dir einige Ordner und Unterlagen bewusst außerhalb deiner Griffweite auf. Jedes Mal, wenn du etwas davon brauchst, stehst du dann automatisch auf und lockerst dich etwas auf. Das tut deinem Körper gut und entspannt dich. Auch solltest du immer wieder, z.B. nach Fertigstellung einer Aufgabe, ein paar Schritte gehen und dich dabei dehnen und strecken. Denn wenn du dich in deinem Körper wohlfühlst, geht alles leichter von der Hand.
Angenehme Atmosphäre
Auch ist es wichtig, dass du dir deinen Arbeitsplatz so einrichtest, dass du dich wohlfühlst. Neben einer ergonomischen Ausrichtung deiner Arbeitsgeräte ist dabei auch die persönliche Note wichtig. Pflanzen oder aufgestellte Fotos mit motivierenden Bildern können da wahre Wunder wirken. Such dir am besten Motive aus, die etwas zeigen, das dich glücklich macht. Wenn dich der Stress dann zu übermannen droht, gönn dir einen kurzen bewussten Augenblick der Ruhe und vertief dich in deine Bilder. Ruf dir einen angenehmen Ort der Entspannung ins Gedächtnis und stell dir vor, wie wohl und ausgeruht du dich dort fühlst. Dadurch schaltest du geistig ab und dieser "Kurz-Urlaub" kann wahre Wunder wirken.
Bewusst atmen
Wenn wir gestresst sind, neigen wir dazu, nur noch flach zu atmen. Die Folge: Wir fühlen uns gehetzt, der Körper bekommt weniger Sauerstoff und wir fühlen uns müde und abgespannt. Bei viel Stress kann es daher helfen, tief und bewusst in den Bauch zu atmen. Beobachte, wie sich deine Bauchdecke hebt und senkt. Fühle, wie die Luft in deinen Körper strömt und dich wieder stärkt. Sobald du wirklich bewusst in den Bauch atmest, wirst du merken, dass sich die Entspannung ganz automatisch in dir ausbreitet.
Die Arbeit im Büro lassen
Und ganz wichtig: Wenn du abends aus dem Büro gehst, dann lass die Arbeit dort, wo sie hingehört – auf deinem Schreibtisch! Schließ ganz bewusst deine Bürotür hinter dir und betrachte das als Ritual, mit dem du auch deinen beruflichen Stress hinter dir lässt. Denn nur so kannst du den Feierabend daheim auch wirklich zu Entspannung nützen!
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