„KRONE“-GASTKOMMENTAR

Christian Baha: Merkels größte Tat

Ausland
21.03.2021 06:00

Es ist natürlich kein Zufall, dass meine Datenfirma Mountain View im Kärntner Diex auf 1100 Meter Seehöhe am sonnenreichsten Ort Österreichs sitzt. Dort arbeiten wir dank Fotovoltaik beinahe energieautark, und von dort aus analysieren Spezialisten nicht nur die besten Fonds, sie legen besonderes Augenmerk auf klimafreundliche ESG Investmentstrategien.

Wie sehr es mich stört, dass nur 130 Kilometer Luftlinie entfernt, das wackelige slowenische Atomkraftwerk Krško steht, habe ich bereits erwähnt. Auf einer Erdbebenlinie, da bleibt einem die Luft weg. Befürworter nuklearer Energiegewinnung führen ja gerne ins Treffen, dass eine Energiewende mit Atomkraft schneller erreicht werden könnte. Ich halte mit Fakten entgegen, die jüngere Menschen heute vielleicht gar nicht mehr am Schirm haben: 35 Jahre nach dem Super-GAU im ukrainischen Tschernobyl sind rund 40 Prozent der europäischen Böden noch immer mit radioaktivem Cäsium belastet.

Mit Studien lässt sich belegen, dass der Reaktorunfall von 1986 langfristig mehr als 40.000 Todesopfer fordern wird. Und dass mehr als 400.000 Menschen mit einem erhöhten Krebsrisiko leben müssen. Vor zehn Jahren, als die schrecklichen Bilder der Katastrophe von Fukushima um die Welt gingen, soll die deutsche Kanzlerin Angela Merkel einsam und alleine die Entscheidung getroffen haben, die Kernenergie in Deutschland zu beenden. Sie tat dies gegen alle Widerstände: 2022 gehen die letzten Kernkraftwerke in Deutschland vom Netz. Im Herbst tritt Angela Merkel nach 15 Kanzlerjahren ab. Für unsere Sicherheit war dieser Alleingang ihre größte Tat.

Christian Baha, Kronen Zeitung (Gastkommentar)

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