Zahlen aus Deutschland

„Daheimbleiben“ führte zu Anstieg bei FSME

Wissenschaft
10.03.2021 19:11

Urlaub daheim und Ausflüge nahe dem eigenen Wohnort haben im Corona-Jahr 2020 offenbar vermehrt zu einer Erkrankung an der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) geführt. Dies haben Untersuchungen des Konsiliarlabors für FSME in Stuttgart ergeben. Ähnliches dürfte für Österreich gelten, denn die süddeutsche Modellregion gilt seit Längerem als guter Indikator für Österreich.

„Zeckenjahre sind in ganz Mitteleuropa synchronisiert. Wenn in Süddeutschland ein Zeckenjahr ist, dann gilt das auch für Österreich“, erklärte Franz Rubel vom Institut für Öffentliches Veterinärwesen an der Veterinärmedizinische Universität Wien. „Ich erwarte das zweithöchste FSME-Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2001“, sagte Rubel.

Mehr Wild- und Nagetiere bedeutet auch mehr Zecken
Das Prognosemodell wurde mit Zeckenbeobachtungen aus Süddeutschland der Periode 2009 bis 2020 entwickelt. Auch biologische Parameter wie etwa die Zahl der Bucheckern und Eicheln, die Durchschnittstemperatur und die aktuelle Wintertemperatur spielen eine Rolle. „Speziell nach den als ,Mastjahre‘ bezeichneten Jahren mit mehr Bucheckern gibt es auch mehr Wild- und Nagetiere“, erklärte Rubel. Diese seien wiederum Wirte für Blutmahlzeiten der Zecken. Zwei Jahre nach einem Mastjahr steigt dann die Zahl der Zecken an. 2019 sei kein Mastjahr gewesen, daher würden 2021 auch nur leicht überdurchschnittliche Zeckenzahlen erwartet.

Rekordjahr in Ö, Schweiz und Tschechien
Laut Dobler entwickelte sich die FSME-Verbreitung im vergangenen Jahr regional in Europa unterschiedlich. In Österreich, der Schweiz und Tschechien habe es extrem hohe Fallzahlen und teils Rekorde gegeben, während in Skandinavien oder im Baltikum die Zahlen stabil geblieben oder gesunken seien.

Quelle: APA

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