Tier-Stress vermeiden

Statt Kastration: Forscher wollen Ferkel impfen

Wissenschaft
08.02.2021 19:14

Erstmals haben Agrarexperten bei Ferkeln statt der viel kritisierten Ferkelkastration eine frühe Impfung erprobt. Die ersten Tests sind vielversprechend: Bei mehr als 90 Prozent von 109 Versuchstieren wurde die Entwicklung von Ebergeruch zuverlässig gehemmt, teilten das Thünen Institut für Ökologischen Landbau und die Universität Göttingen in Deutschland mit.

Auch bei der Fleisch- und Fettqualität gab es demnach keine nennenswerten Unterschiede zur herkömmlichen Impfung von größeren Masttieren, der sogenannten Immunokastration. Der Großteil der Ferkel wird kurz nach der Geburt chirurgisch kastriert, weil das Fleisch männlicher Schweine einen unangenehmen Geruch beim Zubereiten entwickeln kann und deshalb als schwer bis gar nicht verkäuflich gilt.

Ebergeruch soll vermieden werden
Die Göttinger Forscher haben nun erstmals eine sehr frühe Impfung bei männlichen Ferkeln getestet, um den für viele lästigen Ebergeruch beim Fleischverzehr zu vermeiden. Die Tiere wurden in der dritten und siebenten Lebenswoche geimpft, im Vergleich dazu andere Tiere in der zwölften und neunzehnten Woche während der Mast.

Kastration extrem stressig für Ferkel
Die Ergebnisse zeigten den Forschern zufolge, dass die Immunokastration besonders geeignet sei, um bereits im frühen Stadium die Entstehung von Ebergeruch zu beeinflussen, ohne die Ferkel dem Stress einer chirurgischen Kastration auszusetzen. Zudem sei die Impfung bei Ferkeln leichter umsetzbar als bei älteren Mastschweinen. Offen ist demnach bisher, ob eine höhere als die im Versuch eingesetzte Impfdosis einen „Ebergeruch“ vollständig verhindern kann.

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