Durchschnittlich 800 €

Höhere Abgaben treiben Stromrechnungen in die Höhe

Wirtschaft
01.02.2021 07:35

Während die Energiepreise großteils stabil sind, wirken sich die Erhöhungen von Netzkosten und Abgaben recht deutlich auf die heimischen Stromrechnungen aus. So steigen die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf knapp 800 Euro pro Haushalt - die Bandbreite reicht dabei von 915 Euro in Kärnten bis 686 Euro in Vorarlberg.

Die Stromrechnung besteht aus drei Teilen: Dem reinen Energiepreis - hier ist ein Anbieterwechsel möglich -, den vom Standort abhängigen Netztarifen sowie Steuern und Abgaben, wie etwa für die Ökostromförderung. Für einen österreichischen Durchschnittshaushalt mit 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch lag die Stromrechnung im Jänner bei 797 Euro. Regional gibt es jedoch deutliche Unterschiede bei den einzelnen Landesenergieversorgern.

Energiepreis auf Vorjahresniveau
Auch wenn der Energiepreis weitgehend stabil blieb, haben einige Anbieter ihn dennoch erhöht - etwa im Westen Österreichs und auch kleinere Lieferanten, so Johannes Mayer von der E-Control. Die Strom-Großhandelspreise sind zu Beginn der Corona-Pandemie eingebrochen und waren fast ein halbes Jahr sehr niedrig. Ab Ende des dritten Quartals haben sie sich dann aber wieder erholt und lagen im Jänner in etwa wieder auf Vorjahresniveau. Mayer erwartet eher stabile Großhandelspreise.

Investitionen lassen Netzkosten steigen
Die Netzkosten wurden vor allem wegen der gestiegenen Investitionen der Betreiber angehoben, sie werden von der Regulierungsbehörde festgelegt. Während sie lange Zeit gesunken sind, komme nun eine Investitionswelle, so Mayer. Die höchsten Netzentgelte gibt es derzeit beim Kärntner Landesenergieversorger, die niedrigsten in Vorarlberg. Sie hängen vom Standort des Kunden ab und ändern sich auch nicht, wenn man den Stromlieferanten wechselt.

Die Ökostromabgabe wird heuer laut E-Control für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden (kWh) auf rund 111 Euro steigen, nach 93 Euro 2020. Die Höhe hängt im Wesentlichen von den Großhandelsstrompreisen ab, sagt Mayer. Die Ökostromförderung gleicht die Differenz zwischen dem Marktpreis und den sogenannten Einspeisetarifen aus, die die Anlagenbetreiber bekommen.

Kärnten am teuersten
Bei den Landesenergieversorgern waren die reinen Energiepreise im Jänner größtenteils unverändert gegenüber dem Vorjahr - Erhöhungen gab es hier nur in Tirol und Vorarlberg. VKW und Tiwag hatten aber trotz eines Anstiegs von insgesamt mehr als neun Prozent die niedrigsten Stromrechnungen für einen Durchschnittskunden mit 3500 kWh Jahresverbrauch. Die Netzkosten stiegen am stärksten im Burgenland, gefolgt von Niederösterreich, Wien, Kärnten und Vorarlberg.

In Kärnten beträgt die Stromrechnung (Stand Jänner 2021) beim Landesenergieversorger für einen Durchschnittshaushalt 915 Euro, ein Anstieg um 5,3 Prozent. Dahinter lagen das Burgenland mit 833 Euro (plus 4,6 Prozent), Oberösterreich mit 831 Euro (plus 2,4 Prozent), die Steiermark mit 809 Euro (plus 2,8 Prozent), Wien mit 805 Euro (plus 5 Prozent), Niederösterreich mit 793 Euro (plus 3,3 Prozent), Salzburg mit 760 Euro (plus 2,8 Prozent), Tirol mit 741 Euro (plus 9,6 Prozent) und Vorarlberg mit 686 Euro (plus 9,5 Prozent).

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