Verluste in E-Branche

Erneuerbare Energie „gerade wegen Krise“ ausbauen

Wirtschaft
13.06.2020 10:56

Die Strombranche befürchtet wegen der Coronakrise einen Umsatzausfall von mehreren hundert Millionen Euro. Dazu tragen eine niedrigere Nachfrage und sinkende Preise bei den Industriekunden bei. Auf die Endverbraucher könnte 2021 eine spürbare Erhöhung der Ökostromabgabe zukommen. Dennoch sollte der Ausbau erneuerbarer Energie „gerade wegen Krise“ rasch vorangetrieben werden, forderte Leonhard Schitter, Präsident des E-Wirtschafts-Verbandes Oesterreichs Energie.

Der Stromverbrauch in Österreich dürfte heuer um fünf Prozent sinken und damit stärker als in der Finanzkrise von 2008/09, zeigt eine Analyse der österreichischen Energie-Agentur AEA. Dazu komme ein Rückgang bei den Strompreisen für die Industrie, sodass der Umsatz mit Strom (Marktvolumen) um zehn bis fast 20 Prozent sinken könnte. Außerdem müssen sich die Kunden darauf einstellen, dass 2021 die Ökostromprämie deutlich steigt.

Sorge um Akzeptanz der Ökostromförderung
Denn der Fehlbetrag von 2020 wird 2021 wohl auf den Ökostromförderbeitrag aufgeschlagen. Bei einem Durchschnittspreis von 25 Euro/MWh würden heuer 269 Millionen Euro fehlen, die 2021 auf die Rechnungen der Stromverbraucher aufgeschlagen werden. Auch wenn das für die Stromwirtschaft ein Durchlaufposten ist, könnte das die Akzeptanz der Ökostromförderung beeinträchtigen, warnt die AEA.

Ausbau erneuerbarer Energie „gerade wegen Krise“ gefordert
Leonhard Schitter, Präsident des E-Wirtschafts-Verbandes, fordert trotzdem eine Fortsetzung des Ausbaus von erneuerbarer Energie. Das „sollte nicht trotz, sondern gerade wegen der Krise rasch angegangen werden. Jetzt erst recht - das ist der Zugang, den wir uns hier von der Politik wünschen würden.“

Bis 2030, also innerhalb von zehn Jahren, will Österreich auf 100 Prozent erneuerbare Energieträger kommen. „Das ist sehr kurz für ein Infrastrukturprogramm dieser Größenordnung“, so Schitter, schließlich seien rund 50 Milliarden Euro an Investitionen nötig, die Hälfte für die Stromerzeugung, die andere Hälfte für Speicher, Netzausbau usw. Um das zu stemmen „brauchen wir ein Umfeld, das uns langfristige Investitionen ermöglicht - allen voran das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz. Das muss so rasch wie möglich verabschiedet werden und braucht daher die Unterstützung aller Parteien“, fordert Schitter ein.

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