30-Jahre-Martyrium
Argentinier zeugte mit seiner Tochter neun Kinder
Die inzwischen 43 Jahre alte Tochter gab an, seit sie 13 Jahre alt war, im Haus der Familie in dem Dorf Nicanor Molinas 600 Kilometer nördlich von Buenos Aires vergewaltigt worden zu sein. Die aus ärmsten Verhältnissen stammende Frau sei von ihrem Vater zwar nicht eingeschlossen, aber ständig bedroht worden. Erst als der 62-Jährige im Juni wegen Viehdiebstahls festgenommen worden war, habe sie sich aus ihrem Dorf Nicanor Molinos zur Polizei getraut, berichtete die Online-Zeitung "Notife".
Ältester Sohn erschoss sich
Mit Gentests sei nachgewiesen worden, dass acht der insgesamt zehn Kinder der Frau durch die Vergewaltigungen des Vaters gezeugt wurden, sagte der Richter in der nahe gelegenen Stadt Reconquista. Der älteste Sohn hatte sich schon vor den Gentests erschossen, als er erfuhr, dass sein Großvater in Wirklichkeit sein Vater war. Ein zehntes Kind der Frau stammt von einem anderen Mann. "Ich habe nie einen Verdacht gehabt, bis man mir davon erzählt hat", wurde German (20), einer der Söhne der Frau, zitiert.
Ihr Vater habe sie bei jeder neuen Schwangerschaft gezwungen, den Kindern und Nachbarn vorzulügen, sie habe mit wechselnden Männern geschlafen, die sich inzwischen davongemacht hätten. Einige Nachbarn sagten, sie hätten schon länger vermutet, dass da etwas nicht stimmen könnte, sich aber nicht getraut einzugreifen.
Richter: "Noch schlimmer als der Fall in Österreich"
Dem 62-Jährigen drohen nun bis zu 20 Jahre Haft. Bis die DNA-Tests die Vaterschaft bestätigten, leugnete der Beschuldigte die Vorwürfe, sagte der zuständige Richter Virgilio Palud dem argentinischen Radio.
"Das ist noch schlimmer als das, was in Österreich passiert ist", sagte Palud mit Blick auf den Inzesttäter Josef F., der seine Tochter 24 Jahre lang in seinem Keller in Amstetten in Niederösterreich festgehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt hatte.
Immer wieder werden ähnliche Fälle bekannt
Laut dem Richter sei der sexuelle Missbrauch innerhalb von Familien im nördlichen Teil der Provinz weit verbreitet. So war erst vor einem Monat in der Provinz Cordoba ein 60-jähriger Mann wegen des Vorwurfs verhaftet worden, seine Tochter 20 Jahre missbraucht und mit ihr sechs Kinder gezeugt zu haben, und im vergangenen Jahr hatte der sogenannte "Monster von Mendoza"-Fall in Argentinien für Aufsehen gesorgt. Im Mai 2009 war ein 67-jähriger Mann festgenommen worden, der eine seiner drei Töchter missbraucht und sieben Kinder mit ihr gezeugt haben soll.
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