Lehren aus der Krise

Krassnitzer und die gute Seite der Verletzlichkeit

Adabei
01.01.2021 06:00

Schauspieler Harald Krassnitzer über Lehren aus der Krise und über eine neue Art des Miteinanders für eine bessere Zukunft.

Das Jahr 2020, es hat uns unsere Verletzlichkeit vor Augen geführt. Die Worte von Schauspieler Harald Krassnitzer taugen trefflich für ein knappes wie vielsagendes Fazit. Verletzlichkeit als große Erkenntnis. „Wir erlebten einen Einbruch der Wirklichkeit“, zitiert Krassnitzer den deutschen Publizisten Navid Kermani. Ein Aspekt dieses Einbruchs sei dieses Virus, das die ganze Welt verbindet. „Der andere Aspekt ist der Klimawandel. Es ist uns klargeworden, dass wir nur diesen einen Planeten haben. Und um den sollten wir uns kümmern.“

Der Publikumsliebling ist überzeugt: „Wir befinden uns in einem Transformationsprozess.“ 2020 habe Schwächen offenbart. Etwa im technischen Bereich, Stichwort Digitalisierung, vor allem an Schulen. „Hier müssen wir nachbessern.“ Krassnitzer interessiert besonders die „Resilienz“, die innere Widerstandskraft in der Krise. Dies impliziert auch den so wichtigen Teil der „Solidarität in der Gesellschaft.“ Doch wie geht es weiter?

Die Impfung sei nicht das Ende, nun erwarte uns „eine ökonomische Welle, mit der wir uns auseinandersetzen müssen.“ Jegliche Prognose sei zurzeit wenig wert, sagt der 60-jährige Salzburger Serienstar, „auch wenn ich vollstes Vertrauen in die Wissenschaft habe. Wir wissen noch zu wenig.“ Unabhängig von einer absehbaren Überwindung der Pandemie, steht für Krassnitzer als eine Lehre fest: „Wir brauchen einen neuen Gesellschaftsvertrag. Und neue Horizontlinien. Nichts ist schlimmer, als im eigenen Gift zu versinken.“ Vielleicht hinterfrage man nach den Lockdowns den eigenen täglichen Konsum, vielleicht bleibt Solidarität auch in der Zeit danach kein Leergut.

Harald Krassnitzer würde das sehr freuen. Auch wenn er sich bewusst ist, dass die Menschen aktuell von existenziellen Sorgen und Verunsicherung geplagt sind, so denkt er längerfristig: „Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert der Quantität. Immer größer. Immer mehr. Dieses Jahrhundert soll eines der Qualität sein.“ Vielleicht kann die Corona-Krise letztlich etwas dazu beitragen.

Erich Vogl, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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