47 Millionen Jahre alt

Älteste fossile Pythons in Deutschland entdeckt

Wissenschaft
16.12.2020 17:32

Sensationsfund in Deutschland: Im UNESCO-Welterbe Grube Messel in Südhessen sind die ältesten bekannten Fossilien einer Pythonart entdeckt worden. Forschern der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt und der Universität im brasilianischen Sao Paulo zufolge sind die Schlangen rund 47 Millionen Jahre alt.

Der Fund der etwa ein Meter langen, nahezu vollständig erhaltenen versteinerten Skelette lasse den Ursprung der Riesenschlangen in Europa vermuten, teilte die Senckenberg Gesellschaft am Mittwoch mit. ́Anders als heute habe der Ur-Python mit seinen anatomisch sehr ähnlichen Verwandten, den Boaschlangen, in einem Ökosystem zusammengelebt. Die These, dass beide Schlangenfamilien miteinander konkurrieren würden, müsse daher überdacht werden.

„Zur Zeit des Eozäns, also vor etwa 47 Millionen Jahren, gab es diese Schlangen demnach schon in Europa. Unsere Analysen zeigen, dass sie sich auch hier entwickelt haben“, sagte der Frankfurter Paläontologe Krister Smith.

Neue Pythonart nach Fundort und Paläontologen benannt
Benannt ist die neue Pythonart „Messelopython freyi“ nach dem Fundort und dem Paläontologen Eberhard Frey vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe. Frey habe nicht umsonst den Spitznamen „Dino“ und sei durch seine präzisen Studien zu fossilen Reptilien weltweit bekannt. Mit der Namensgebung wolle man seine Leistungen auf dem Feld der Paläontologie ehren, teilte die Senckenberg Gesellschaft mit. Pythons zählen heute mit einer Länge von bis zu sechs Metern zu den größten Schlangen der Welt. Sie leben vorwiegend in Afrika, Süd- und Südostasien sowie in Australien.

Das von der deutschen UNESCO-Kommission als „Fenster zur Urzeit“ bezeichnete Areal Grube Messel ist seit 25 Jahren Welterbe. Die in den Ölschiefer eingepressten und konservierten Funde zeigen, wie die Welt vor Millionen Jahre in der damals tropischen Region aussah. Mit mittlerweile mehreren Zehntausend Fossilien-Funden können Wissenschaftler ein relativ genaues Bild der damaligen Lebenswelt und des Klimas zeichnen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele