Tageswerkstätte war zu

Vater betreute behinderte Zwillinge: Job verloren

Ombudsfrau
19.05.2020 08:00

Kinder und Erwachsene mit Behinderung und speziellen Bedürfnissen, die derzeit nicht in ihrer Tageswerkstätte betreut werden können - auch das ist Corona. Diese Situation stellt Familien vor große Herausforderungen. Ein Vater aus Wien wurde deshalb gekündigt!

Klaus R. ist Vater von Zwillingen mit besonderen Bedürfnissen. Vor der Corona-Krise ist sich der Alltag immer irgendwie ausgegangen: Eines der 26-jährigen Kinder besuchte eine Tageswerkstätte für Behinderte, das andere Kind wurde von der Mutter daheim betreut. Herr R. ging Vollzeit arbeiten. Dann kam Corona, und die Werkstätte ist zu. „Ich stand vor der Entscheidung zwischen Arbeit und Hilfe zu Hause. Ich habe mich für Letzteres entschieden und nach 20 Jahren in leitender Funktion meinen Job verloren“, so der 59-Jährige.

Zwar wurde die Möglichkeit geschaffen, eine dreiwöchige Sonderbetreuungszeit zu nehmen. Aber damit muss ein Arbeitgeber einverstanden sein. Und die Tageswerkstätten sind seit weit mehr als drei Wochen zu! Doch egal, an welche Stelle er sich wandte, Hilfe hat er in dieser Situation keine erhalten. „Offenbar haben wir, die Gruppe der pflegenden Angehörigen, keine Stimme in der Öffentlichkeit.“

Sozialministerium rät, Zuschuss aus Hilfsfonds zu beantragen
Laut Sozialministerium pflegen rund 950.000 Menschen in Österreich ihre Angehörigen. Für sie sei eine Reihe Maßnahmen ergriffen und Geld zur Verfügung gestellt worden. Konkret konnte man Herrn R. nur raten, einen Zuschuss zu behinderungsbedingten Mehraufwendungen aus dem Unterstützungsfonds für Menschen mit Behinderung zu beantragen. Nur wo wird er mit 59 Jahren wieder einen Job bekommen, um seine Familie zu versorgen?

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