Land in Trümmern

Großteil der Haiti zugesagten Hilfe bleibt aus

Ausland
12.07.2010 11:46
Ex-US-Präsident Bill Clinton ist unzufrieden mit dem Tempo des Wiederaufbaus in Haiti, das vor sechs Monaten von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde. Demnach seien von der dem Land zugesagten Hilfe bisher nur zehn Prozent eingetroffen. Rund 1,6 Millionen Menschen lebten immer noch in Notunterkünften. Bei der Beseitigung der Trümmer und dem Wiederaufbau von Häusern gebe es weiter "enorme Schwierigkeiten", so Clinton.

Der frühere US-Präsident ist Co-Vorsitzender einer internationalen Kommission, welche die Verwendung der zugesagten 5,3 Milliarden US-Dollar an Wiederaufbaugeldern kontrollieren soll. Bisher sei aber nur ein Bruchteil des Geldes in Haiti angekommen, in den meisten Fällen seien stattdessen Schulden erlassen worden, erklärte Clinton.

Clinton will Geberländer in die Pflicht nehmen
Geld gegeben hätten nur Brasilien, Norwegen und Australien. Auch die USA hätten Geld in den Hilfsfonds eingezahlt, aber nur 30 Millionen Dollar von 1,15 Milliarden, die sie zugesagt hatten. Die Freigabe des restlichen Geldes hängt von der Zustimmung des US-Kongresses ab. Clinton erklärte, er wolle die Geber in der nächsten Woche noch einmal an ihre Zusagen erinnern.

Bisher erst zwei Prozent des Schutts beseitigt
Bei dem Erdbeben der Stärke 7 vom 12. Jänner wurden 230.000 bis 300.000 Menschen getötet. Von den 17 Millionen Kubikmetern an Trümmern wurden bisher nur zwei Prozent beseitigt. Unter den 1,6 Millionen Menschen in den überfüllten Notlagern sind laut dem UN-Hilfswerk Unicef 50 Prozent Kinder. Aus den Lagern drohten neue Slums zu werden. Zudem befürchten die Helfer, dass die für die kommenden Wochen erwarteten Stürme und Regenfälle viele Notlager überschwemmen werden.

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