Kohlenhydrate

Nudeln, Reis & Co: “Fit 10”-Plan löst Trend-Diäten ab

Gesund
18.06.2010 13:26
Nudeln, Reis & Co: "Fit 10" löst Trend-Diäten ab und behauptet das Gegenteil! Ab sofort dürfen die Beilagen gegessen werden. Ja, richtig gelesen. Die seit vielen Jahren in Verruf geratenen Kohlenhydrate erleben ein Comeback. Ab sofort darf bei den Beilagen wie Nudeln, Reis und Kartoffeln wieder so richtig zugelangt werden – oder besser noch: Nur wer genug davon isst, kann auch abnehmen.

Das behauptet zumindest Ernährungswissenschaftlerin Mag. Christina Lachkovics-Budschedl, Mutter von vier Kindern, allesamt Burschen von drei bis zwölf, und beweist mit dem von ihr kreierten "Fit 10"-Plan, dass, wenn Mann oder Frau die richtige Menge an Kohlenhydraten zu sich nimmt, die Kilos nur so purzeln.

"Ja, das stimmt. Wer sich zehn Wochen lang an meinen Plan hält, kann bis zu zwölf Kilo Körperfett verlieren", strahlt die Wienerin, die schon ein Schulprojekt zur Prävention von ernährungsabhängigen Krankheiten aufgebaut hat, mit welchem bereits 1.400 Klassen in Wien betreut werden. Dafür erhielt sie den Gesundheitspreis der Stadt Wien.

Diese Wiederentdeckung stellt viele Diäten in den Schatten. Dachte frau doch, dass Beilagen dick machen. "Irrtum", so Lachkovics-Budschedl. "Die Kohlenhydrate wurden jahrelang zu Unrecht verteufelt."

Essverhalten korrigieren
Was ist das Geheimnis? "'Fit 10' soll in erster Linie unser Essverhalten korrigieren. Wir haben in all den Jahren verlernt, richtig zu essen. Dieses Zwischendurch-Naschen oder fünf Mahlzeiten am Tag, damit kann man, meiner Meinung nach, nicht abnehmen. Erst mit der richtigen Menge an Kohlenhydraten, und damit soll schon in der Früh gestartet werden, kann überschüssiges Fett verbrannt werden." 

Wie oft soll also gegessen werden? "Dreimal am Tag. Wir arbeiten mit der Zeit dazwischen. Wenn wir dem Körper vier bis sechs Stunden Zeit geben, um das Gegessene zu verbrennen, dann greift er auch auf die Reserven zurück. Isst man schon nach zwei Stunden wieder etwas, wird der Fettverbrennungs-Vorgang unterbrochen."

Strenges Hungern oder andere Qualen gehören der Vergangenheit an, die Karotten "kiefelnden" Tage sind gezählt. Gegessen wird, was schmeckt: "Wir zählen keine Kalorien oder Punkte und nehmen auch kein Blut ab, einzig die Menge soll und muss zu Beginn abgewogen werden."

Und jetzt wird's spannend: Je nach Körpergewicht und Körpergröße wird mittels Berechnung die Menge bestimmt. Dieses Wissen beruht auf wissenschaftlichen Fakten, die den Grundbedürfnissen der menschlichen Physiologie entsprechen. 50 bis 60 Prozent der Nahrungsenergie sollen in Form von Kohlenhydraten bestehen, ca. 15 Prozent Eiweiß und 30 Prozent Fett. 

Und wie wird das berechnet? "Das mache ich hier bei mir, mittels eines Computers", verrät die 34-Jährige. "Ich bin gerade dabei, die Formel für jedermann/frau zugängig zu machen. Ich schreibe an einem einschlägigen Buch." Die Expertin gibt aber zwei Beispiele.

Auf die  Menge kommt es an
Sabine K., 45 Jahre, 77 kg Startgewicht, 64  kg Gewicht nach 10 Wochen, Fettabnahme: 12 kg, 1 Liter Wasser. Was isst sie?

  • Frühstück: 2 bis 3 Scheiben (!) Brot mit Belag.
  • Mittags:  z. B. 250 g (!) Reis, 100 g Fleisch, 1 bis 2 Handvoll Gemüse und Salat.
  • Abends: anfangs eine Scheibe Brot mit Belag, z. B. Hüttenkäse oder Schinken, plus Gemüse.

Markus B., 48 Jahre, 106 kg Startgewicht, 92 kg nach 10 Wochen, Fettabnahme: 14 kg.

  • Frühstück: 2 Kornspitz mit Belag.
  • Mittags: 350 bis 380 g (!) Nudeln plus 140 g Fleisch und 1 bis 2 Handvoll Gemüse, Salat.
  • Abends: im 2. Ernährungsteil: z. B. griechischer Bauernsalat mit ca. 80 bis 100 g Schafskäse.

Im Prinzip ist das Programm für all jene gedacht, die ihre Ernährung dauerhaft und sinnvoll umstellen möchten, es gibt keine Altersgrenze: "Im Gegenteil, ich habe auch älteren Menschen damit geholfen. Stark Übergewichtige (Adipöse) können den 10-Wochen-Plan mehrmals hintereinander machen, dadurch, dass sich der Speisen-Ablauf immer etwas verändert, ist Abwechslung enthalten, die auch motiviert, denn immer dasselbe kann auf Dauer im Kopf Schwierigkeiten bereiten."

"Fit 10" ist in drei Teile gegliedert: Nach den ersten drei Wochen wird vier Wochen lang ein Obst- und Gemüsetag eingeschoben, abends die Kohlenhydrate weggelassen. Dafür darf schon wieder Süßes nach dem Mittagessen genascht werden, z. B. zwei Kugeln Eis. Nicht zu vergessen ist auch die Bewegung, die an die Möglichkeiten eines Teilnehmers angepasst wird. 

Auf Details muss man achten: "Fehlt dem Mittagessen das Eiweiß, sollte unbedingt danach ein Joghurt oder vorher ein Salat mit Käse gegessen werden. Besteht die Mahlzeit aus Kartoffel, unbedingt ein Stück Brot dazu essen", erklärt Christina.

"Am schwierigsten war es für mich, die Süßigkeiten wegzulassen, weil ich doch sonst so eine Naschkatze bin", verrät U21-Teamchef Andi Herzog. "Ich konnte mich  lange nicht entscheiden, welche der Trend-Diäten ich machen soll. Christina hat mich mit ihrem 'Fit 10'-Plan überzeugen können. Ist dieser doch leicht umzusetzen. Ich bin derzeit in der Woche sieben, habe schon sechs Kilo abgenommen", freut sich der Profi-Sportler.

Wer Interesse daran bekommen hat, noch schnell ein paar Kilos zu verlieren, kann sich bei Frau Lachkovics-Budschedl per E-Mail anmelden und informieren: fit10@aon.at

von Sandra König, Kronen Zeitung

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