Nach Epstein-Skandal

Prinz Andrew legt alle öffentlichen Ämter nieder

Adabei
20.11.2019 19:35

Der britische Prinz Andrew nimmt wegen seiner Verwicklung in den Epstein-Skandal vorerst keine offiziellen Aufgaben für die britische Königsfamilie mehr wahr. Das teilte der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. am Mittwochabend mit. Die Queen habe ihm dafür ihre Einwilligung gegeben, dass er sich bis auf Weiteres zurückziehe, heißt es in einer offiziellen Verlautbarung des Buckingham Palace.

Ihm sei klar geworden, „dass die Umstände meiner früheren Verbindung zu Jeffrey Epstein zu einer enormen Störung geworden sind für die Arbeit meiner Familie und die wertvolle Arbeit in den Organisationen und Vereinen, die ich mit Stolz unterstützt habe“, schrieb Andrew. Er habe daher die Queen gebeten, „auf absehbare Zeit“ von seinen Aufgaben zurücktreten zu dürfen. Die Königin habe ihm das gewährt.

„Werde mit Behörden zusammenarbeiten“
Er bereue weiterhin uneingeschränkt seine Verbindung zu Epstein und habe zutiefst Mitgefühl mit den Opfern. „Selbstverständlich bin ich bereit, mit jeder angemessenen Ermittlungsbehörde zusammenzuarbeiten, wenn es notwendig sein sollte“, so Andrew.

Prinz Andrew, Duke of York und zweiter Sohn von Queen Elizabeth (Bild: AFP)
Prinz Andrew, Duke of York und zweiter Sohn von Queen Elizabeth
Die Queen und Prinz Andrew (Bild: AFP)
Die Queen und Prinz Andrew

Der Royal, der schon länger wegen seiner Freundschaft mit Epstein in der Kritik steht, geriet in den vergangenen Tagen immer weiter unter Druck. Epstein, der sich Anfang August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen hatte, war wegen sexuellem Missbrauchs Minderjähriger angeklagt. Er soll seine Opfer auch zur Prostitution gezwungen haben. Eines der Opfer, Virginia Roberts Giuffre, behauptet, mehrmals zum Sex mit Andrew gezwungen worden zu sein. Der Royal bestreitet das.

Dieses Foto aus dem Jahr 2001 soll Prinz Andrew mit einem damals 17-jährigen Missbrauchsopfer zeigen. (Bild: twitter.com/PatouArt)
Dieses Foto aus dem Jahr 2001 soll Prinz Andrew mit einem damals 17-jährigen Missbrauchsopfer zeigen.

Nach BBC-Interview Kritik immer lauter
In einem BBC-Interview am vergangenen Wochenende hatte Andrew versucht, sich zu rechtfertigen, geriet aber stattdessen noch stärker in die Kritik. Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit weckte unter anderem ein Brief seines ehemaligen Privatsekretärs an die Tageszeitung „Times“. Darin heißt es, Andrew habe Epstein Anfang der 1990er-Jahre kennengelernt. Der Prinz hatte der BBC aber gesagt, er habe Epstein erstmals 1999 getroffen.

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