Samsungs Oberklasse

Galaxy Note 10 kommt ohne Bixby-Knopf und Klinke

Digital
08.08.2019 11:44

Der südkoreanische Smartphone-Marktführer Samsung hat die neueste Generation seines beliebten Stift-Smartphones Galaxy Note 10 präsentiert. Es kommt in zwei Varianten - einer kompakteren mit 6,3 und einer größeren Plus-Version mit 6,8 Zoll Diagonale. Augenscheinlichste Änderungen gegenüber dem Vorgänger: Es gibt keinen Bixby-Button und keine Audioklinke mehr. Auf den Markt kommt Samsungs Smartphone-Neuheit am 23. August für 950 bzw. 1100 Euro. Wir haben sie bereits ausprobiert.

Das Galaxy Note 10 ist eine Abkehr von einigen Spezifika, die Samsungs Top-Smartphones in den letzten Jahren geprägt haben. Den bei den Nutzern mäßig beliebten Bixby-Knopf, mit dem Samsung seit dem Galaxy S8 versucht hat, seinen Siri-Rivalen in den Markt zu drücken, hat man gestrichen. Den klassischen Kopfhörer-Anschluss und - zumindest beim kleineren Modell - den microSD-Speicherkartenslot ebenfalls. Das wird nicht jedem gefallen.

Noch keine finalen Infos zum Prozessor
Neue Features gibt es auch, darunter eine Dreifach-Kamera mit Standard-, Weitwinkel- und Zoom-Optik, einen überarbeiteten „S Pen“-Eingabestift mit Lagesensoren und einen neuen 7-Nanometer-Prozessor, der laut Samsung rund 33 Prozent mehr Rechenleistung bieten soll als der im Note 9. Konkret handelt es sich um den Samsung Exynos 9825 mit acht Kernen und 1,9 bis 2,7 Gigahertz Takt.

Die Hardware-Spezifikationen der neuen Galaxy-Note-Modelle sehen Sie hier:

 

Galaxy Note 10

Galaxy Note 10 Plus

CPU

Samsung Exynos 9825: 2 x 2,7 + 2 x 2,4 + 4 x 1,9 GHz

Samsung Exynos 9825: 2 x 2,7 + 2 x 2,4 + 4 x 1,9 GHz

RAM

8 GB

12 GB

Diagonale

6,3 Zoll (AMOLED, HDR10+)

6,8 Zoll (AMOLED, HDR10+)

Auflösung

2280 x 1080 Pixel

3040 x 1440 Pixel

Speicher

256 GB

256 - 512 GB

microSD-Slot

nicht vorhanden

vorhanden

Hauptkamera

16 MP (F/2.2) Weitwinkel
12 MP (F/1.5-F/2.4) mit OIS
12 MP Telefoto (F/2.1) mit OIS

16 MP (F/2.2) Weitwinkel
12 MP (F/1.5-F/2.4) mit OIS
12 MP Telefoto (F/2.1) mit OIS
VGA-Tiefensensor

Frontkamera

10 Megapixel (F/2.2)

10 Megapixel (F/2.2)

Funk

LTE, WLAN (802.11ax), Bluetooth 5.0, NFC, GPS, Galileo, Glonass, BeiDou

LTE, WLAN (802.11ax), Bluetooth 5.0, NFC, GPS, Galileo, Glonass, BeiDou

Maße

71,8 x 151 x 7,9 Millimeter; 168 Gramm

77,2 x 162,3 x 7,9 Millimeter; 196 Gramm

Akku

3500 mAh

4300 mAh

Extras

Wasserfest (IP68)
Fingerscanner im Display
Metall-Glas-Chassis
„S Pen“-Eingabestift
5G Ready: NSA, Sub6, mmWave
Lädt kabellos andere Geräte

Wasserfest (IP68)
Fingerscanner im Display
Metall-Glas-Chassis
„S Pen“-Eingabestift
5G Ready: NSA, Sub6, mmWave
Lädt kabellos andere Geräte

Software

Android 9

Android 9

Gerät für Gamer und für Produktive
Wie schon den Vorgänger positioniert Samsung auch das Note 10 nicht nur als Gerät für Produktive, sondern auch als Gaming-Smartphone. Während erstere Zielgruppe sich über neue Funktionen für den Eingabestift - etwa eine Notiz-App mit verbesserter OCR-Texterkennung, die Handschrift in Word- oder PDF-Dokumente verwandelt - freuen soll, will man zweitere mit einem Gaming-Mode, „Vapour Chamber“-Kühlung und Spiele-Streaming ansprechen.

Das Spiele-Streaming dürfte ähnlich funktionieren wie jenes des PC-Gaming-Dienstes Steam: Hochwertige PC-Spiele werden am Gaming-PC gerendert und über das Netzwerk auf das Smartphone gestreamt, was in der Praxis hochgradig von der Qualität der Netzwerkverbindung abhängig sein wird.

Kooperation mit Microsoft für „DeX“-Modus
Überhaupt hebt Samsung hervor, welche Möglichkeiten das Note 10 am PC bietet - etwa den „DeX“-Modus. War der bei früheren Modellen mit der Anschaffung einer Docking Station verbunden, reicht es nun, das Smartphone mit einem USB-C-Kabel mit dem PC zu verbinden.

Außerdem hat man den Modus in Windows integriert, wodurch man nun gleichzeitig mit PC- und Smartphone-Apps arbeiten kann. Für die Windows-Integration - es sollen auch Benachrichtigungen weitergereicht werden - sei man eine Kooperation mit Microsoft eingegangen, so Samsung.

Neue Video-Features für die Kamera
Bei der Kamera - sie ähnelt jener im Galaxy S10 - will man vor allem an der Videofront nachgebessert haben und nun Funktionen wie ein „Zoom-Mikrofon“, einen verbesserten Bildstabilisator und Live-Focus-Videos mit unscharfem Hintergrund bieten. Einen Video-Editor, mit dem man Videos gleich zurechtschneiden kann, will man ebenfalls beilegen. Ein Screen Recorder und eine „AR Doodle“-Funktion ermöglichen die Aufnahme des Smartphone-Bildschirms und Notizen in Videos.

Guter Ersteindruck im krone.at-Kurztest
Im ersten Kurztest bei Samsung hinterließ das Galaxy Note 10 (Plus) in puncto Hardware einen sehr guten Eindruck. Das Display - traditionell eine echte Stärke von Samsung - ist schön hell, seitlich gut ablesbar, bei beiden Modellen mehr als ausreichend scharf und erfreut mit starken Kontrasten, sattem Schwarz und kräftigen Farben. Das Frontkamera-Loch in der Mitte bleibt freilich Geschmackssache.

Genug Rechenpower, saubere Verarbeitung
Die Rechen-Power des Note 10 ist unserer Einschätzung nach mehr als ausreichend: Beim ersten Test liefen auch anspruchsvollere 3D-Games ruckelfrei und ohne dass das Gerät übertrieben heiß geworden wäre, für die tägliche Android-Nutzung und Multi-Tasking ist man ebenfalls gut gerüstet.

Die Verarbeitungsqualität scheint ebenfalls sehr gut: Das Note 10 ist verwindungssteif, ließ sich im Kurztest nirgends eindrücken und macht insgesamt einen wertigen Eindruck. Die arg spiegelnde Rückseite mancher Farbvarianten und der Umstand, dass das Gerät vorn und hinten mit Glas überzogen ist, sprechen allerdings für die Anschaffung einer Hülle.

Sehr gute Kamera - auch im schlechten Licht
Die Kamera macht ebenfalls einen sehr guten ersten Eindruck und liefert scharfe und detailreiche Schnappschüsse - auch, wenn das Licht nicht optimal ist oder man in Innenräumen fotografiert. Die drei Kameras machen das Note 10 allgemein zu einem recht flexiblen Foto-Smartphone und können in gewissen Situationen, wenn man nicht näher an ein Motiv herangehen oder nicht weiter davon weggehen kann, ein echter Mehrwert sein.

Neue Stift-Features noch nicht optimal ausgereift
Keinen besonders ausgereiften Eindruck hat im ersten Kurztest just eine der wichtigsten Neuerungen gemacht: der nun mit 6-Achsen-Lagesensor ausgestattete Eingabestift. In der Kamera-App soll man mit ihm etwa mit Handgesten zoomen oder zwischen Kamera-Modi hin- und herschalten können, was im Test allerdings nicht zuverlässig funktionieren wollte.

Die OCR-Texterkennung hatte ebenfalls leichte Schwierigkeiten mit der fordernden Handschrift des Autors. Hier sei allerdings angemerkt, dass das von uns ausprobierte Gerät noch nicht mit finaler Software lief.

Erster Eindruck: Samsung liefert mit dem Galaxy Note 10 ein Gerät ab, das mit viel Rechenkraft, guter Kamera und exzellentem Display auffällt. Von der Konkurrenz hebt es sich, wenn schon nicht mit seiner in der Smartphone-Oberklasse mittlerweile generischen Hochglanz-Effektlack-Optik und der Dreifach-Kamera, zumindest durch den Eingabestift ab. Den Bixby-Knopf vermissen wir nicht, den Kopfhöreranschluss, der bei den koreanischen Herstellern Samsung und LG seine letzte Zuflucht hatte, sehr wohl. Angesichts des Preisniveaus sollte Samsung bei der Implementierung der neuen Stift-Funktionen zudem noch ein wenig nachbessern. Immerhin bekäme man für den Preis eines Note 10 Plus auch ein Ultrabook und ein Mittelklasse-Smartphone.

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