Unter dickem Putz

Forscher entdecken Wand-Malereien in Schloss Esterházy

(Bild: Schloss Esterhazy)

Ein historischer Schatz hat jahrzehntelang unentdeckt unter dicken Putzschichten im Schloss Esterházy in Eisenstadt geschlummert – jetzt wird er freigelegt. Kunstvolle Fresken und lang vergessene Wandmalereien kommen nach und nach zum Vorschein. Und so mancher Fund gibt den Restauratoren einige Rätsel auf.

Schicht für Schicht wird der Putz vorsichtig abgetragen, einzelne Farbschichten kratzen die Experten mit dem Mikrohammer von den Wänden. "Im Vorraum des Haydn-Saals haben wir so einen beachtlichen Fund gemacht", sagt Florian Bayer, Kustos der Esterházy-Privatstiftung. "Einen Schriftzug aus der Zeit des Fürsten Paul I., der auf den Tod von Attila, einem wichtigen Ahnherrn der Esterházys, hinweist." Gleich darunter vermuten die Experten nun eine bildliche Darstellung des Hunnenkönigs.

Wer hat Handzeichnungen im Eingangsbereich gemalt?
Freigelegt wurden auch ein Torbogen aus dem 15. Jahrhundert, mehrere Wandmalereien im Ost-Trakt und Handzeichnungen im Eingangsbereich. Letztere geben den Restauratoren noch Rätsel auf: "Die Bilder wurden mit Braunkohle in den Putz gemalt. Wir vermuten, dass sie von Bediensteten oder Wachmännern angefertigt wurden", meint Bayer. Bis April werden die beeindruckenden Funde noch freigelegt, ab Juni sollen sie dann auch Besuchern zugänglich gemacht werden.

von Tina Blaukovics, Kronen Zeitung