Faschingsscherz oder Protest? Ein Rundschreiben eines Unbekannten sorgt in Sigleß für Rätselraten. Das Flugblatt richtet sich gegen die Politik aber auch die Vereine und die Feuerwehr. Der Bürgermeister setzt sich zur Wehr: „Ich lasse mir diese Leute nicht schlechtreden.“
Unerwartete Post haben sämtliche Siglesser Haushalte zuletzt bekommen. Ein „Gmoatrommler“ wandte sich per Postwurfschreiben an die Ortsbevölkerung und kritisierte besonders das Fehlen von Veranstaltungen in der Gemeinde. „Koa Ball, koa Gschnas, koa Rosenmontag“, ärgert sich der Verfasser. Auch der Faschingsdienst sei „umbrocht“ worden, stattdessen werde nun mit aller Gewalt an einem anderen Tag ein Umzug veranstaltet. Schuld an dieser Entwicklung seien die Politiker und Vereine.
Bei Bürgermeister Josef Kutrovatz herrscht Unverständnis: „Man kann gern Kritik anbringen, als Politiker muss man das aushalten. Aber ein anonymer Brief an alle Haushalte geht zu weit.“ Besonders ärgert ihn, dass damit die Arbeit der Freiwilligen schlechtgemacht und böses Blut verbreitet werde. Der Ortschef sah sich daher gezwungen, eine Entgegnung aufzusetzen und an die Bürger zu verschicken. Den „Gmoatrommler“ fordert er darin auf, vor den Vorhang zu treten: „Haben Sie den Mut, und suchen Sie das persönliche Gespräch mit mir!“
Christoph Miehl, Kronen Zeitung
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