Der Kameramarkt ist in Aufruhr. Nach Sony wagen endlich auch Nikon und Canon den Einstieg in den Markt für Systemkameras mit Vollformat-Sensor. Aber auch im semiprofessionellen und kompakten Bereich sind große Bildsensoren heute Trumpf.
Lange hat es gedauert, jetzt hat es Klick gemacht. Nachdem Canon und Nikon Sony mit dessen Alpha-7-Serie den Markt für spiegellose Systemkameras mit Vollformatsensor seit 2013 alleine überlassen hatten, mischen die beiden Hersteller nun endlich auch mit und starten mit der Nikon Z6 und Z7 sowie der Canon EOS R den Angriff auf den japanischen Mitbewerber.
Jeweils mit im Gepäck: ein neues Bajonett für lichtstärkere Objektive. Für den Anschluss älterer Optiken steht ein entsprechender Adapter zur Verfügung. Inwiefern die Schwergewichte wichtige Marktanteile gutmachen können, bleibt allerdings abzuwarten - zumal sich bereits neue Konkurrenz ankündigt. Denn mit der Lumix S1 und der S1 R will im kommenden Frühjahr auch Panasonic den Sprung vom Micro-Four-Thirds- zum Vollformat wagen.
Zeiss hat indes mit der ZX1 eine besonders kompakte Vollformat-Kamera mit interessantem Konzept vorgestellt: Ihre Bedienung soll jener von Smartphones gleichen, statt Speicherkarten gibt es einen 512 Gigabyte großen internen Speicher und die Bearbeitung erfolgt noch in der Kamera mittels Adobes Photoshop Lightroom CC. Und Sony? Gerüchten zufolge könnten die Japaner noch im Oktober die Alpha 7S III vorstellen.
Aktuelle und kommende (System-)kameras mit großem Bildsensor:
Fujifilm X-T3
Außen retro, innen hochmodern: Fujifilm hat seiner X-T3 im Vorfeld der Photokina ein Upgrade spendiert: Ihr neuer Sensor im - nicht ganz Vollformat, aber auch vergleichsweise groß - APS-C-Format löst mit 26,1 Megapixeln auf, die Kamera ermöglicht Serienaufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde und fertigt Videos in 4K-Qualität mit 60 Bildern pro Sekunde.
Canon EOS R
Die EOS R stellt Canons Einstieg in den Markt für Vollformat-Systemkameras dar. Sie löst mit 30,3 Megapixeln auf, schießt bis zu acht Bilder pro Sekunde in Serie und nimmt 4K-Video mit bis zu 30 Frames pro Sekunde auf. Highlight: der Dual-Pixel-Autofokus mit 5655 Messpunkten, die sich über nahezu die gesamte Sensorfläche verteilen. Für das neue RF-Bajonett der Kamera sollen noch heuer vier Objektive zur Auswahl stehen.
Panasonic Lumix S1 und S1 R
Im Bereich der Systemkameras mit Sensoren im Micro-Four-Thirds-Format ist Panasonic mit seinen Lumix-Modellen bereits seit Jahren eine feste Größe. 2019 will der Hersteller nun auch bei den Vollformat-Kameras mitmischen: Die Lumix-Modelle S1 und S1 R sollen mit 24 bzw. 47 Megapixeln auflösen, 4K-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde fertigen und Bildstabilisierung in sowohl Kamera als auch Objektiven erlauben. Angeschlossen werden diese über Leicas L-Bajonett, für das auch Sigma Linsen fertigen möchte.
Nikon Z6 und Z7
Mit gleich zwei spiegellosen Vollformat-Systemkameras startet Nikon seinen Angriff auf Sonys Alpha-7-Serie: Während die Z6 mit 24 Megapixeln auflöst und bis zu zwölf Bilder in Serie schießt, ermöglicht der mit knapp 46 Megapixeln auflösende Sensor der Z7 Serienaufnahmen mit bis zu neun Bildern pro Sekunde. Beide Kameras verwenden Nikons neues Z-Bajonett, für das zum Start drei neue Objektive angekündigt wurden. Eine mit Blende f/0.95 besonders lichtstarke 58-mm-Festbrennweite soll 2019 folgen. Für ältere F-Objektive gibt es einen Adapter.
Lumix LX100 II
Wer einen großen Sensor im hochmobilen Gehäuse sucht und auf eine Wechseloptik verzichten kann, greift zur Edel-Kompakten. Geräte wie Sonys RX100 oder - gerade neu erschienen - die Lumix LX100 II können Vollformat-Systemkameras zwar nicht das Wasser reichen. Mit einem Micro-Four-Thirds-Sensor mit 17 Megapixel Auflösung und lichtstarker Blende f/1.8 - f/2.4 bietet die LX100 aber mehr, als man von einer sechs Zentimeter tiefen 350-Gramm-Kompakten erwarten würde.
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