Kompass im Hirn

Rotkehlchen sehen das Magnetfeld der Erde

Wissenschaft
29.10.2009 15:27
Deutsche Forscher haben herausgefunden, dass Rotkehlchen die Ausrichtung des Magnetfeldes quasi "sehen" können. Verantwortlich für das Wahrnehmen des Magnetfeldes sei ein Teil des Sehzentrums im Hirn, teilte die Universität Oldenburg mit. Unter der Leitung des Biologen Henrik Mouritsen hatte ein Team untersucht, wie Rotkehlchen sich auf ihrem Zug in südliche Länder und zurück am Magnetfeld orientieren.

Ein Teil des Vogelkompasses befindet sich demnach in einem Hirnteil namens Cluster N, der im Bereich der Augen liegt. Die Ergebnisse der Studie präsentiert das Team um Manuela Zapka und Mouritsen zusammen mit Martin Wild (Neuseeland) im Fachjournal "Nature". Die Forscher konnten den Kompass der Vögel ausschalten, indem sie den Cluster N deaktivierten. Die Fähigkeit der Vögel, sich an der Sonne oder den Sternen zu orientieren, blieb dabei allerdings unbeeinträchtigt.

Andere Thesen zur Magnetfeld-Wahrnehmung wurden zumindest für Rotkehlchen entkräftet. Magnetit-Körnchen in der oberen Schnabelhaut spielten in den Oldenburger Versuchen keine entscheidende Rolle für den Magnet-Kompass. Nachdem die Nervenverbindung zwischen den Körnchen und dem Gehirn inaktiviert worden war, konnten die Vögel immer noch problemlos ihren magnetischen Kompass nutzen. Diese Magnetit-Körnchen waren 1997 im Schnabel von Brieftauben entdeckt worden.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele