Heftige Debatten

Muslim wird Bürgermeister von Rotterdam

Ausland
17.10.2008 11:50
Zum ersten Mal in der Geschichte der Niederlande wird ein eingewanderter Muslim Bürgermeister einer Großstadt: In der Hafen- und Wirtschaftsmetropole Rotterdam, in der es noch vor wenigen Jahren anti-islamische Krawalle gab, übernimmt der 47-jährige Ahmed Aboutaleb (Bild) das höchste politische Amt. Er war als Jugendlicher nach Holland gekommen und hat bis heute auch einen marokkanischen Pass. Der Beschluss, den die sozialdemokratische Mehrheit im Rotterdamer Stadtrat durchsetzte, beherrscht derzeit die politische Diskussion in den Niederlanden.

Die Berufung eines bekennenden Muslims an die Spitze einer Großstadt löste in der Öffentlichkeit heftige Debatten aus.

"Enormer Fortschritt"
Der Akt sei ein "enormer Fortschritt in der nationalen Debatte über die Integration von Einwanderern", kommentierte etwa die christlich-liberale Zeitung "Trouw".

"Falsches Signal"
Auf Kritik stieß die Entscheidung hingegen bei der rechtsliberalen Partei für Freiheit und Demokratie (VVD). Die Wahl eines Muslims mit zwei Pässen sei ein "falsches Signal".

Steile politische Karriere
Aboutaleb hat bei der sozialdemokratischen Partei der Arbeit (PvdA) politisch Karriere gemacht. Er ist zurzeit Staatssekretär für Arbeit und Soziales in der Koalitionsregierung aus Christ- und Sozialdemokraten in Den Haag.

Amtsantritt Anfang 2009
Seine Berufung zum Rotterdamer Stadtoberhaupt mit Wirkung vom 1. Jänner 2009 muss durch das Innenministerium bestätigt werden, was jedoch als Formsache gilt.

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