Auto als Bombe
Über 40 Tote bei Anschlag auf Botschaft in Kabul
Unter den Opfern seien Zivilpersonen und Sicherheitskräfte, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Zum Zeitpunkt des Anschlags standen wie jeden Morgen vor der Botschaft Dutzende Personen Schlange, um ein Visum für Indien zu beantragen. Durch die Wucht der Detonation wurde ein Teil der Mauer vor dem Botschaftsgelände niedergerissen. Außerdem wurden zwei Botschaftsfahrzeuge zerstört, die gerade auf das Gelände fuhren. Auch einige umliegende Geschäfte wurden beschädigt oder zerstört.
Letzter Anschlag in Kabul im Jahr 2006
Die Hauptstadt war in den vergangenen Monaten von Anschlägen der Taliban verschont geblieben. Im September 2006 fielen zwölf Menschen einem Selbstmordanschlag zum Opfer, ebenfalls in der Nähe des Innenministeriums. Das Innenministerium machte "einen Geheimdienst in der Region" für die Tat mitverantwortlich. Zuletzt hatte die afghanische Regierung den pakistanischen Geheimdienst ISI beschuldigt, Drahtzieher eines fehlgeschlagenen Anschlags auf den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai Ende April bei einer Militärparade in Kabul gewesen zu sein. Die afghanisch-pakistanischen Beziehungen sind seitdem angespannt.
Karzai und EU verurteilen den Anschlag
Präsident Hamid Karzai verurteilte den Anschlag. Die Bluttat sei von Extremisten ausgeführt worden, die die Freundschaft zwischen Afghanistan und Indien zerstören wollten. Das indische Außenministerium erklärte, der Anschlag werde Indien nicht davon abhalten, seine Mission gegenüber der Regierung und dem afghanischen Volk zu erfüllen. Auch die EU verurteilte den Selbstmordanschlag. Dabei seien unschuldige Zivilisten ums Leben gekommen, erklärte EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner am Montag in Brüssel. "Terrorangriffe werden niemals ein Mittel sein, um irgendetwas zu erreichen. Ich hoffe, dass die Drahtzieher hinter diesem Selbstmordanschlag gefunden werden und von den afghanischen Behörden der Justiz zugeführt werden."
Entsetzen auch bei der US-Regierung. Die Extremisten hätten wieder einmal ihre Missachtung für Menschenleben unter Beweis gestellt, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Gordon Johndroe, am Montag am Rande des G-8-Gipfels im japanischen Toyako. Die USA stünden Seite an Seite mit den Völkern Afghanistans und Indiens gegen den "gemeinsamen Feind".
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